Börsen: Fed-Entscheidung schockt Märkte

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Deutschland,

Die US-Notenbank Fed hat mit ihrer Zinsentscheidung eine Börsen-Talfahrt ausgelöst. Zudem droht SAP Ärger mit der US-Justiz wegen möglicher Preisabsprachen.

Börsen
Die Börsen zeigten sich weltweit überrascht über die Ankündigungen der US-Fed. - keystone

Die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hat am Mittwochabend die Kurse weltweit auf Talfahrt geschickt. Wie «Focus» berichtet, senkte die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 bis 4,5 Prozent.

Überraschend war jedoch der Ausblick der Währungshüter. Sie deuteten an, die Zinsen langsamer zu senken als erwartet. Für 2025 werden nun nur noch zwei statt vier Zinssenkungen prognostiziert.

Die Reaktion der Märkte fiel heftig aus. Der Dow-Jones-Index stürzte um 1100 Punkte oder 2,6 Prozent ab. Es war bereits der zehnte Verlusttag in Folge.

Inflationssorgen belasten Märkte

Die Fed begründet ihre vorsichtige Haltung mit Inflationsrisiken. Laut «Focus» erhöhten sich die Inflations- und Wachstumsaussichten für 2025 in den Prognosen der Notenbanker deutlich.

Experten warnen schon länger vor inflationären Effekten der Wirtschaftspolitik von Donald Trump. Geplante Strafzölle und Einwanderungsbeschränkungen könnten Preise und Löhne in die Höhe treiben.

Auswirkungen auf andere Märkte

Die Zinsentscheidung hatte auch Folgen für andere Märkte. Wie «Focus» meldet, gab der Euro nach und kostete am Donnerstagmorgen nur noch 1,04 US-Dollar, etwa 0,93 Franken.

Börsen SAP
SAP droht Ärger in den USA: Dem Unternehmen werden illegale Preisabsprachen vorgeworfen. Die Aktie rutschte im Kurs an der Börse ab. - keystone

Der Goldpreis sank zeitweise um zwei Prozent auf 2.595 US-Dollar je Feinunze (2.333,02 CHF). Die Rendite von US-Anleihen näherte sich wieder der Fünf-Prozent-Marke.

SAP unter Kartellverdacht

Neben dem Börsen-Crash gibt es weitere schlechte Nachrichten für Anleger. Wie «investrends.ch» berichtet, ermittelt die US-Justiz gegen den Softwarekonzern SAP.

Es geht um den Verdacht illegaler Preisabsprachen bei Verkäufen an US-Behörden. Die Untersuchungen laufen laut Bloomberg bereits seit 2022.

SAP soll mit dem IT-Anbieter Carahsoft zusammengearbeitet haben, um Preise für das US-Militär und andere Regierungsstellen festzulegen. Das FBI durchsuchte bereits Büros von Carahsoft.

Kurseinbruch bei SAP-Aktie

Die Nachricht über die Ermittlungen setzte auch den SAP-Aktienkurs unter Druck. Laut «investrends.ch» fiel die Aktie zeitweise um mehr als vier Prozent.

Zuletzt notierte sie bei 199,52 Euro, etwa 185,38 Franken, ein Minus von gut dreieinhalb Prozent. Damit rutschte der Kurs wieder unter die 200-Euro-Marke, die erst kürzlich überschritten wurde.

Ausblick auf Freitag

Am Freitag steht der grosse Verfallstag an den Terminbörsen an. Wie «manager-magazin» berichtet, laufen dann Futures und Optionen auf die grossen Aktienindizes aus.

Glaubst du, die Börsen werden sich dennoch erholen?

Beim Dax dürfte es um die 20.000-Punkte-Marke gehen. Am Donnerstagmorgen wurde der deutsche Leitindex bei knapp 20.000 Punkten erwartet, vorbörslich lag er ein Prozent im Minus.

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