Britisches Pfund Sterling erreicht Rekordtief
Die britische Währung Pfund Sterling fällt im Rekordtempo, da eine geplante Steuersenkung der Regierung unter Liz Truss die Märkte beunruhigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein britisches Pfund Sterling kostet derzeit 1,06 Franken oder 1,12 Euro.
- Grund für den rasanten Fall des Wechselkurses ist eine geplante Steuersenkung.
Das Pfund Sterling ist auf einem Rekordtief. Die Währung fällt, die Haushaltspläne der neuen Premierministerin Liz Truss werden angezweifelt.
Der Kurs fiel im Handel mit der US-Währung auf 1,0350 Dollar. Eine geplante Steuersenkung der neuen britischen Regierung beunruhigt die Finanzmärkte. «Liz Truss riskiert alles auf eigene Faust für das Wachstum in Grossbritannien», schrieb die Tageszeitung «Times». Das Blatt verwies darauf, dass es sich um die grössten Steuerkürzungen seit 1972 handele.
Experten der Dekabank schätzen: Die Steuerreform dürfte den britischen Schuldenberg in den kommenden fünf Jahren um etwa 400 Milliarden Pfund Sterling erhöhen. Der finanzpolitische Kurs bereitet vielen Anlegern grosse Sorgen.
Der Dollar, der in stürmischen Zeiten als sicherer Anlagehafen gefragt ist, legte auch im Vergleich zum Euro zu. In der Nacht fiel der Euro bis auf 0,9554 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 2002.
Die Gemeinschaftswährung leidet nach Einschätzung von Marktbeobachtern auch unter den Folgen des Rechtsrucks in Italien. Im Land der drittgrössten Volkswirtschaft der Eurozone haben rechtsnationale Kräfte die Wahl gewonnen. Das schürt Sorgen um den Zusammenhalt der Eurozone und der EU.
