China: Kaum noch Inflation im Land
Die Wirtschaft in China kämpft mit schwacher Preisentwicklung. Die jüngsten Daten zeigen zudem einen anhaltenden Deflationsdruck bei Erzeugerpreisen.
Die Verbraucherpreise in China stiegen im November lediglich um 0,2 Prozent im Jahresvergleich. Dies liegt unter den Erwartungen der Ökonomen, wie «Investmentweek» berichtet.
Die Prognosen lagen bei einem Anstieg von 0,4 Prozent. Auch die Produzentenpreise setzen ihren Abwärtstrend fort.
Sie sanken im November um 2,5 Prozent, wenn auch etwas weniger drastisch als zuvor angenommen. Diese Entwicklung deutet auf anhaltenden Deflationsdruck hin.
Herausforderungen für China
Die schwache Preisentwicklung spiegelt die aktuellen Herausforderungen der chinesischen Wirtschaft wider.
Laut «Investmentweek» kämpft das Land weiterhin mit einer schweren Immobilienkrise und hoher Jugendarbeitslosigkeit.
Gründe für die niedrige Inflation
Mehrere Faktoren tragen zur niedrigen Inflation in China bei. Das «Handelsblatt» nennt vier Hauptgründe: schwaches Wirtschaftswachstum, geringer Konsum, zurückhaltende Geldpolitik und fehlende Konjunkturpakete.
Zudem spielen Energiepreissteigerungen in China eine geringere Rolle als in Europa. Dies liegt an Langfristverträgen, die die Inflation niedrig halten.
Auch geringere Lieferkettenprobleme tragen dazu bei. China verzeichnete im Februar eine Inflationsrate von 1,0 Prozent. Die Euro-Zone hingegen eine von 8,5 Prozent, so das «Handelsblatt».
Auswirkungen auf die Wirtschaft
Die anhaltend niedrige Inflation und der Deflationsdruck bei den Erzeugerpreisen belasten die chinesische Wirtschaft. Laut «Tagesschau» können sinkende Preise zu einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale führen.
Eine Deflation kann die Gewinne der Unternehmen drücken. Dies birgt die Gefahr von Lohnkürzungen und Entlassungen.
Zudem ziehen ausländische Investoren ihr Kapital ab, was an fallenden Börsenkursen zu beobachten ist.
Globaler Vergleich
Die schwache Preisentwicklung steht im Kontrast zur globalen Situation. In vielen Ländern stellt die Inflation seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ein grosses Problem dar.
Dies ist besonders in europäischen Ländern zu spüren, wie etwa in Deutschland.
Reaktionen und Ausblick
Die chinesische Regierung hat bereits Massnahmen ergriffen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Laut «Tagesschau» wurden Vorschriften für Banken hinsichtlich Bargeldreserven gelockert, um die Kreditvergabe zu erleichtern.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigt sich trotz der Herausforderungen zuversichtlich. Wie die «Tagesschau» berichtet, erwartet der IWF für 2024 ein Wirtschaftswachstum von 5,0 Prozent in China.
Allerdings empfiehlt IWF-Vizedirektorin Gita Gopinath weitere Massnahmen. China solle sich auf die Stärkung der Binnennachfrage und eine Neuausrichtung der Wirtschaft auf den Konsum konzentrieren.