China Telecom kann mit Börsengang in Shanghai mehr als sieben Milliarden Euro einnehmen
Nach dem Rauswurf an der Wall Street will der chinesische Telekommunikationsriese China Telecom den wohl grössten Börsengang des Jahres in Shanghai über die Bühne bringen.
China Telecom bietet seine Aktien für je 4,53 Yuan an und könnte so 47,1 Milliarden Yuan (6,2 Milliarden Euro) einnehmen, wie aus den am Freitag eingereichten Unterlagen hervorgeht. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete, China Telecom könne eine Mehrzuteilungsoption ziehen und so sogar umgerechnet über sieben Milliarden Euro einnehmen.
Die New York Stock Exchange hatte Anfang Januar die drei chinesischen Telekommunikationsunternehmen China Telecom, China Mobile und China Unicom nicht weiter für den Börsenhandel zuzulassen. Grund waren Vorgaben der scheidenden US-Regierung unter Präsident Donald Trump, durch die Investitionen in Firmen mit Verbindungen zum chinesischen Militär und Sicherheitsapparat verboten wurden.
China Telecom ist der grösste Festnetzanschlussanbieter der Volksrepublik. Der Börsengang dürfte noch grösser werden als der bislang grösste von Tiktok-Wettbewerber Kuaishou im Februar. Die Videoplattform hatte umgerechnet fast 4,6 Milliarden Euro eingenommen.
In den vergangenen Jahren waren sehr viele chinesische Unternehmen aus der Telekommunikations- und der Technologiebranche in den USA an die Börse gegangen, um dort Geld einzusammeln. Doch auch in China wird das schon länger nicht mehr gern gesehen. Die Regierung drängt die Konzerne, ihre Aktien in Shanghai, Shenzhen oder in Hongkong zu handeln, und will so auch mehr Kontrolle ausüben.