Christine Lagarde sieht positiven Trend bei Inflation
EZB-Chefin Christine Lagarde zeigt sich hinsichtlich Inflationsentwicklung optimistisch. Auch Lohnwachstum und Konjunktur seien stabil.
Das Wichtigste in Kürze
- Christine Lagarde hält eine Rückkehr zur Zielmarke der Inflation für möglich.
- Das Teuerungsoptimum liegt laut EZB bei zwei Prozent.
- Das Lohnwachstum stimme ebenfalls mit einer Rückkehr der Inflationsraten überein.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, äussert sich optimistisch zur aktuellen Inflationsentwicklung im Euroraum. «Die Inflation hält an. Aber sie lässt nach und geht sogar stetig zurück», erklärte sie im Interview mit «La Tribune Dimanche». Sie lobte die Bemühungen der EZB sowie verschiedene wirtschaftspolitische Massnahmen in Europa.
Christine Lagarde: Leitzinsen tragen zur Stabilisierung bei
Lagarde bekräftigte ihre früheren Aussagen über die Rolle der Leitzinsen. Sie glaubt, dass das aktuelle Niveau, wenn es lang genug beibehalten wird, wesentlich zur Rückkehr auf das Zielniveau beitragen könne.
Die EZB strebt ein Teuerungsoptimum von zwei Prozent an. Im September fiel die Inflationsrate im Euroraum auf 4,3 Prozent – ein Rückgang von 5,2 Prozent im August. Lagarde ist zuversichtlich: «Wir wollen, dass die Inflation zurückgeht zu zwei Prozent und wir werden das erreichen.»
Ausblick auf Lohnwachstum und Konjunktur
Laut Lagarde seien bislang keine Anzeichen dafür zu erkennen, dass das Lohnwachstum ausser Kontrolle gerate. Die Prognosen liegen dieses Jahr bei 5,3 Prozent, für 2024 bei 4,3 Prozent und für 2025 bei 3,8 Prozent. Die EZB-Chefin sagt, dass diese Zahlen mit einer Rückkehr der Inflationsraten auf zwei Prozent in den kommenden Jahren übereinstimmen.
Die EZB zeigt sich ebenfalls optimistisch hinsichtlich der kurzfristigen Konjunkturaussichten. Die Beschäftigungsrate ist höher als je zuvor in Europa und stabilisiert sich auf diesem Niveau. Lagarde äusserte auch Zuversicht hinsichtlich des bevorstehenden Winters: «Wer hätte gedacht, dass es uns gelingen würde, bis September 2023 mehr als 90 Prozent unserer Gasreserven wieder aufzufüllen?»