Corona-Krise trifft Südafrika mit voller Wucht
Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft sehr stark, Südafrika leidet besonders darunter. Das BIP brach um 16 Prozent ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Südafrikas Wirtschaft hat stark mit der Coronavirus-Krise zu kämpfen.
- Der BIP schrumpfte im Vergleich zum Vorquartal um über 16 Prozent.
- Auf die Jahresrate hochgerechnet ergibt sich damit ein Minus von 51 Prozent.
Südafrikas Wirtschaft ist angesichts der Corona-Pandemie im zweiten Quartal massiv eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im Vergleich zum Vorquartal um mehr als 16 Prozent. Dies teilte die Statistikbehörde Stats SA am Dienstag mit.
Auf Jahresrate hochgerechnet, ergebe sich damit ein Minus von 51 Prozent. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2009 während der globalen Finanzkrise habe der Einbruch aufs Jahr hochgerechnet 6,1 Prozent betragen.
Die zweitgrösste Volkswirtschaft Afrikas erlebt zurzeit verheerende Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Wirtschaft. Diese befand sich schon vor der Virus-Krise in der Rezession. Millionen Menschen kämpfen dort ums Überleben, die Armut ist in wenigen Wochen dramatisch angewachsen. Dem Staat dürften in diesem Jahr 300 Milliarden Rand (16,4 Milliarden Franken) an Steuereinkommen fehlen.
Südafrika erwartet Steuererhöhungen und Ausgabekürzungen
Finanzminister Tito Mboweni hatte das Land bereits auf Steuererhöhungen und drastische Ausgabenkürzungen vorbereitet. Er erwartet bis zum Ende des Finanzjahres ein Anwachsen der Schuldenlast auf knapp 82 Prozent des BIP.
Südafrika mit seiner hohen Arbeitslosigkeit und enormen sozialen Ungleichheit kämpft seit Jahren mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen. Auch eine unzuverlässige Stromversorgung, die weiter anhält, ist Teil des Problems. Problematisch ist auch die starke Fokussierung auf den Rohstoffsektor – gerade bremst die Coronakrise auch die Gold- und Platinproduktion aus.