Coronavirus: Kosmetikindustrie erlebt Absatzeinbruch bei Lippenstift

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Rontal,

Auch die Kosmetikbranche leidet unter dem Coronavirus. Durch das Tragen einer Maske wurde der Lippenstift plötzlich obsolet. Der Nagellack erlebt aber ein Hoch.

Lippenstift Coronavirus
Aufgrund der Maskenpflicht sinkt der Umsatz von Lippenstiftprodukten. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Wirtschaft leidet stark unter der Corona-Krise.
  • So auch die Kosmetikbranche, insbesondere der Verkauf von Lippenstift.
  • Im Vergleich zum Vorjahr musste man 41 Prozent Umsatz einbüssen.

Gastronomie, öffentlicher Verkehr, die Modeindustrie – alles Branchen, die unter dem Ausbruch des Coronavirus stark leiden. Und auch ein Überraschungskandidat kommt dazu: die Kosmetik.

Wer Maske trägt, braucht nämlich keinen Lippenstift. Warum auch? Sieht unter dem Mund- und Nasenschutz ja eh niemand. Ausserdem verschmiert die rote Pracht auf dem Stoff der Maske.

Wirtschaft
Konjunkturabkühlung: Der deutschen Wirtschaft geht die Puste aus. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Wie der «Tagesanzeiger» berichtete, mussten grosse internationale Kosmetikkonzerne herbe Verluste einstecken. So musste beispielsweise Estée Lauder (Gewinneinbruch von 60 Prozent) bis zu 2000 Jobs streichen. Marktführer L'Oréal verlor 18 Prozent des Gewinns, Beiersdorf machte ein Minus von 24 Prozent.

Die sogenannte «Dekokosmetik» kann sich einen grossen Gewinn also wortwörtlich abschminken. Diese Tendenz bestätigt Caroline Kunze auf Anfrage von Nau.ch auch für die Schweiz. Sie arbeitet für das Marktforschungsunternehmen «The Nielsen Company».

Coronavirus sorgt für Lippenstift-Verluste

Im «Nielsen Prestige Panel» sieht man, dass der Umsatz der Lippenstiftprodukte im ersten Halbjahr um 41 Prozent gesunken ist. Dies im Vergleich zum ersten Halbjahr des vorherigen Jahres, so Kunze.

In konkreten Zahlen heisst dies: In der Schweiz wurde vom Januar bis Ende Juli 2020 rund 11,5 Millionen Lippenstiftprodukte verkauft. Im vorherigen Jahr waren es noch 19,5 Millionen. Ein grosser Rückgang, findet Kunze.

Make-Up
Generell sinke aufgrund des Coronavirus die Nachfrage nach Kosmetik. - Pixabay

«Allgemein sehen wir, dass gerade Beauty-Produkte im Prestige Markt durch Covid-19 unter Druck sind», fasst Kunze die Lage zusammen. Beinahe alle Kategorien seien rückläufig.

Die Daten dieses Panels setzen sich aus den Verkaufszahlen von Manor, Globus, Galaxus und noch sechs weiteren Verkäufern zusammen. So könne ein realistisches Bild der Schweizer Verkaufslandschaft entstehen.

Gesichtspflege und Nagellack erleben ein Hoch

«Wir beobachten in den Marktdaten gerade im ersten Halbjahr, dass vor allem Pflegekategorien ein Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr aufweisen.» Hier erkennt man klar den Trend: weniger Make-up, mehr Pflege.

Fusspflege
Fusspflege und lackierte Nägel boomen im Lockdown. - Pixabay

Denn der Umsatz der Pflegeprodukte stieg im Vergleich zur selben Periode im Vorjahr um satte 145 Prozent. Vor allem im Online-Handel boomen auch die «Do it yourself»-Kategorien. Dies habe wohl mit dem durch das Coronavirus ausgelösten Lockdown zu tun, vermutet Kunze.

Hierzu gehören Nagelprodukte, Fusspflege und Haarentfernung. Letztere verzeichneten ein Umsatzwachstum von 230 Prozent, Fusspflege sprengte den Rahmen mit 255 Prozent.

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