Die Aktie des Kunststoffherstellers Covestro legt deutlich zu. Hohe Abschreibungen führten 2022 zu einem unvorhergesehenem Verlust.
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Der Chemiekonzern Covestro ist offen für eine Übernahme durch den Ölkonzern Adnoc. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kunststoffhersteller Covestro machte 2022 hohe Verluste.
  • Die Aktie hat nun wieder deutlich an Wert gewonnen.
  • Schlechtes Tagesgeschäft, Energiepreise und Kursverluste setzten Covestro im Vorjahr zu.
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Der Kunststoffhersteller Covestro landete 2022 durch Abschreibungen in den roten Zahlen. Die hohen Gas-und Energiepreise gepaart mit einer schlechten Nachfrage setzten dem Unternehmen zusätzlich zu. Vor Jahresende wurde die Produktion durch einen Schaden an der Chlorelektrolyse teilweise eingeschränkt, schrieb die Plattform «Finanzen.ch»

«Die Geschäftsentwicklung 2022 wurde deutlich von drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten, der hohen Inflation und der schwächeren Weltwirtschaft beeinflusst.» Dies sagte Vorstandschef Markus Steilemann laut Mitteilung. Finanzchef Thomas Toepfer führte zudem das «rezessive Umfeld» sowie die nicht erwarteten Abschreibungen an. Er verwies auch auf die heikle wirtschaftliche Lage in Europa.

Mit einem Kursverlust von rund einem Drittel gehörte die Firma 2022 unter den grössten DAX-Verlierern. Laut einem Bericht soll bei dem Unternehmen ein Verlust von etwa 300 Millionen Euro zu verbuchen sein.

Gerechnet wurde eigentlich mit einem Gewinn von etwa 420 Millionen Euro, nachdem 2021 gut 1,6 Milliarden Euro verbucht werden konnten. Damit kommt die Dividende ins Wackeln. Der Aktienkurs stieg jetzt wieder um rund 2 Prozent.

Covestro konnte Umsatz nur durch Abbau von Lagerstätten steigern

Auch das Tagesgeschäft von Covestro entsprach nicht den Erwartungen. Für das Schlussquartal ergab sich ein operativer Verlust von rund 45 Millionen Euro. Der Verlust wäre noch höher gewesen, hätte man nicht auf Bonus-Rückstellungen verzichtet.

Den Umsatz wiederum steigerte der Konzern 2022 im Vergleich zum Vorjahr um fast 13 Prozent. Damit landete man beim Rekordwert von knapp 18 Milliarden Euro. Dem Cashflow dürfte jedoch auch ein aggressiver Abbau von Lagerbeständen zugrunde liegen.

Covestro will Anfangs März den Geschäftsbericht veröffentlichen. Zum jetzigen Zeitpunkt sei eine Prognose für 2023 schwer, so JPMorgan-Analyst Udeshi. Covestro sei enorm Konjunktur abhängig. Die Ergebnisse könnten sich bei einer schneller Erholung der Weltwirtschaft genauso schnell verbessern wie sie eingebrochen waren.

Chinas Aufhebung der strikten Coronamassnahmen würden jedenfalls Raum für einen gewissen Optimismus zulassen.

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