Credit Suisse schreibt riesigen Verlust im dritten Quartal
Die Grossbank Credit Suisse hat das dritte Quartal mit einem massiven Verlust beendet. Er fiel noch sehr viel höher aus als von Analysten prognostiziert.
Das Wichtigste in Kürze
- Credit Suisse hat ihre Quartalszahlen veröffentlicht.
- Die Grossbank schrieb einen Verlust von über vier Milliarden Franken.
- Nun sollen drastische Sparmassnahmen ergriffen werden.
Die Credit Suisse hat laut Mitteilung vom Donnerstag im dritten Quartal einen Verlust von 4,03 Milliarden Franken erlitten. Es war der vierte Quartalsverlust in Folge. Letztmals schrieb die CS im dritten Quartal 2021 einen Gewinn in der Höhe von 434 Millionen.
Der Reinverlust umfasst den Angaben zufolge eine Wertberichtigung latenter Steuerguthaben in Verbindung mit der Strategieüberprüfung der Bank in der Höhe von 3,7 Milliarden Franken. Der Verlust vor Steuern wird mit 342 Millionen beziffert – nach einem Gewinn von rund einer Milliarde im Vorjahreszeitraum.
Analysten hatten im Schnitt mit einem Vorsteuerverlust von 613 Millionen Franken gerechnet sowie einem Minus unter dem Strich von 602 Millionen.
Am grössten ist die Not operativ in der Investment Bank. Bereits Ende Juli hatte die Credit Suisse für die Sparte einen Verlust in Aussicht gestellt. Dieser erreichte nun 666 Millionen Franken.
Auch die Kapitalisierung macht der Bank derweil zu schaffen. Die sogenannte harte Kernkapitalquote (CET1) fiel auf 12,6 Prozent nach 13,5 Prozent Ende Juni.
«Das dritte Quartal und der bisherige Jahresverlauf 2022 wurden durch die anhaltend schwierigen Markt- und makroökonomischen Bedingungen erheblich beeinträchtigt», wurde CEO Ulrich Körner zitiert.
Sofortiger Stellenabbau angekündigt
Die Grossbank will jetzt mittels einer radikal restrukturierten Investmentbank und mit Sparmassnahmen aus der Krise finden. Die Restrukturierung führt zum sofortigen Abbau von 2700 Stellen oder fünf Prozent der Beschäftigten, wie die zweitgrösste Schweizer Bank mitteilte. Ende 2025 werde die Gruppe noch rund 43'000 Angestellte haben, verglichen mit rund 52'000 aktuell.