Die Credit Suisse will bis 2022 400 Millionen Franken Kosten reduzieren – und das trotz eines Quartalsgewinns von 1,2 Milliarden Franken.
Credit Suisse, Archegos
Wegen des zusammengebrochenen Hedgefonds Archegos soll ein US-Pensionsfonds Klagen gegen mehrere Manager der Credit Suisse erhoben haben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im zweiten Quartal 2020 meldet die Credit Suisse einen Gewinn von 1,2 Milliarden Franken.
  • Die Grossbank strebt dennoch grosse Kosteneinsparungen an.
  • Zudem gibt sich die CS neue Strukturen.
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Bis 2020 strebt die Grossbank Credit Suisse Kosteneinsparungen von rund 400 Millionen Franken an. Für das zweite Quartal meldet das Finanzinstitut einen Reingewinn von 1,2 Milliarden Franken, 24 Prozent mehr als im Vorjahr.

Credit Suisse verkündet trotz Rückstellungen einen Reingewinn

Der Reingewinn stieg im Zeitraum von April bis Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent. Somit stieg der Gewinn auf 1,16 Milliarden Franken, dies teilte die Credit Suisse am Donnerstag mit. Dabei fielen Rückstellungen für Kreditrisiken in Höhe von 296 Millionen an. Im ersten Quartal waren es 568 Millionen Franken plus Wertberichtigungen in der Höhe von 444 Millionen.

CEO lobt «starkes Ergebnis»

Auf Vorsteuerebene lag der Gewinn im Berichtszeitraum bei 1,55 Milliarden Franken - ein Anstieg um 19 Prozent. Die Erträge legten um 11 Prozent auf 6,19 Milliarden Franken zu.

«Wir haben in einem anhaltend volatilen Marktumfeld ein starkes Ergebnis erzielt», liess sich Konzernchef Thomas Gottstein zitieren.

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Thomas Gottstein ist seit Februar 2020 Chef der Credit Suisse. - Keystone

Mit den Ergebnissen wurden die Schätzungen von Analysten übertroffen. Allerdings hatte es im Vorfeld eine hohe Unsicherheit gegeben – entsprechend weit gingen die Schätzungen jeweils auseinander. Im Durchschnitt hatten die Experten gemäss AWP-Konsens einen Gesamtertrag von 5,62 Milliarden Franken erwartet. Sowie einen Vorsteuergewinn von 1,03 Milliarden und einen Reingewinn von 675 Millionen.

Mit Blick in die Zukunft hiess es von der Bank, es sei nach wie vor schwierig. Das Ausmass der durch die Covid-19-Krise bedingten nachteiligen wirtschaftlichen Auswirkungen und den Verlauf der Erholung zu beurteilen.

Die CS sei aber hinsichtlich weiterer potenzieller Risiken und erhöhter geopolitischer Unsicherheiten gut aufgestellt. Und in der Lage, in dieser herausfordernden Zeit eine widerstandsfähige finanzielle Leistung und eine solide Kapitalbasis zu wahren.

Umstrukturierungen geplant

Nicht ganz unerwartet kündigt die Credit Suisse zusammen mit dem Halbjahresabschluss auch verschiedene Initiativen zur Stärkung der Strategie an. So sollen die verschiedenen Investment-Banking-Einheiten wieder zu einer einzigen «globalen Investment Bank» zusammengeführt werden. Und die Funktionen des Chief Risk Officer und des Compliance Officer sollen integriert werden.

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Das Logo der Credit Suisse CS. - dpa

Gestärkt werden soll zudem das Thema Nachhaltigkeit mit der Schaffung einer neuen Funktion «Sustainability, Research & Investment Solutions». Wie die CS am Donnerstag mitteilte.

Mit den verschiedenen Initiativen werden ab 2022 jährliche Kosteneinsparungen von rund 400 Millionen Franken angestrebt. Diese könnten – entsprechende Markt- und Wirtschaftsbedingungen vorausgesetzt – vollständig in Wachstumsinitiativen der Gruppe reinvestiert werden.

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