Credit Suisse: Ulrich Körner übernimmt als neuer CEO
Ulrich Körner ist neuer CEO der Credit Suisse. Er übernimmt die Position von Thomas Gottstein, der bereits nach zweieinhalb Jahren seinen Posten wieder räumt.
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Gottstein tritt als CEO der Credit Suisse ab.
- Neu übernimmt der 60-jährige Ulrich Körner.
- Er gilt als Banken-Urgestein und arbeitet bereits seit Jahren bei der CS oder der UBS.
Lange konnte er sich nicht an der Bankenspitze halten. Rund zweieinhalb Jahre nachdem er die Position übernommen hat, tritt Thomas Gottstein als CEO der Credit Suisse zurück.
Diverse Skandale – Stichworte Greensill, Archegos und Suisse Secrets – während seiner Amtszeit hatten seine Position schon sehr schnell geschwächt. Der Aktienkurs der Grossbank befindet sich im Sturzflug und liegt mit knapp 5 Franken so tief wie nie zuvor.
In ein paar Tagen übernimmt Banken-Urgestein Ulrich Körner die Führung der Credit Suisse. Er soll die von der Bank in einer Mitteilung angekündigte «umfassende strategische Überprüfung» umsetzen.
Neuer Chef ist seit April 2021 bei der Credit Suisse
Der neue CEO Körner ist deutscher und Schweizer Staatsangehöriger und wird im Oktober 60 Jahre alt. Er arbeitet schon seit vielen Jahren für die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse.
Seit April 2021 ist er der Chef der Asset Management-Division und Mitglied der CS-Geschäftsleitung. Er kam damals von der UBS Group. Dort war er elf Jahre lang Mitglied der Konzernleitung, davon sechs Jahre als Leiter des Bereichs Asset Management.
Davor war er als Chief Operating Officer tätig. Bevor er zur UBS kam, war er bereits einmal in leitender Funktion bei der CS Suisse tätig. Er arbeitete als Chief Financial Officer und Chief Operating Officer der Financial Services und als CEO der Region Schweiz.
Die «NZZ» beschreibt Ulrich Körner als analysierender Zahlenmensch und Sanierer. Bei seinem Rückgang zur Credit Suisse habe er den Auftrag erhalten, das für Greensill verantwortliche Asset Management zu stabilisieren. Erfahrung im Aufräumen und Sanieren habe er zur Genüge: Er gehörte zum UBS-Führungsteam, dem der Turnaround vor zehn Jahren nach etlichen Skandalen gelang.
Zusammen mit dieser Personalie und den Quartalszahlen hat die CS eine «umfassende Strategieüberprüfung» angekündigt. Dabei soll die Kostenbasis mittelfristig auf unter 15,5 Milliarden Franken gesenkt werden. Dies wären Einsparungen im Bereich von etwa 18 Prozent, wie «Inside Paradeplatz» vorrechnet. Auf die Belegschaft übertragen, würde dies einem Abbau von rund 10'000 Stellen gleichkommen.