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Credit Suisse und UBS stecken weitere Milliarden in fossile Energie

Credit Suisse und UBS finanzierten 2021 die Produktion fossiler Energie mit 13,6 Milliarden Dollar. 2016 war dieser Betrag noch mehr als doppelt so hoch.

Credit Suisse UBS
Die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse investierten gemäss dem Bericht «Banking on Climate Chaos» im Jahr 2020 noch 16,4 Milliarden Franken in fossile Energie. - Keystone/«Banking on Climate Chaos»

Das Wichtigste in Kürze

  • Die grössten Banken der Welt haben 2021 die fossile Energie mit 742 Milliarden finanziert.
  • Credit Suisse und UBS haben dazu 13,6 Milliarden Dollar beigetragen.
  • Im Gegensatz zum globalen Trend haben die Schweizer Banken den Betrag seit 2016 halbiert.

Die grössten Banken der Welt finanzieren den Ausbau und die Produktion fossiler Energie jährlich weiterhin mit Hunderten Milliarden. Allein die 60 grössten haben im letzten Jahr 742 Milliarden Dollar in diesem Bereich investiert. Zwischen 2016 und 2021 kam ein Betrag von 4600 Milliarden zusammen, wie der Bericht «Banking on Climate Chaos» zeigt.

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Die Investitionen in fossile Energien waren 2021 höher als im Jahr 2016. - Bericht «Banking in Climate Chaos» von März 2022

Zu den grössten Banken der Welt gehören auch die Schweizer UBS und Credit Suisse. Auf der Rangliste der grössten Geldgeber der letzten sechs Jahre erscheint die Credit Suisse auf Platz 19. Insgesamt sollen 91 Milliarden von der Grossbank in die Branche geflossen sein, davon 9,3 im letzten Jahr.

Die UBS erscheint auf Rang 34 und weist Investitionen von rund 40 Milliarden Dollar auf. 2021 soll der Betrag bei knapp über 3,5 Milliarden gelegen sein.

Schweizer Banken treiben Trendwende voran

Aus dem Report wird allerdings auch ersichtlich, dass die Schweizer Banken ihren Versprechen zu mehr Nachhaltigkeit durchaus Taten folgen lassen. Beide Banken haben die Investitionen in fossile Energien innerhalb der letzten sechs Jahre etwa halbiert.

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Die Schweizer Grossbanken haben zwischen 2016 und 2021 ihre Investitionen in fossile Energien zurückgefahren. Im letzten Jahr betrugen sie dennoch rund 13 Milliarden Dollar. - «Banking on Climate Chaos»/Nau.ch

Damit wenden sie sich zusammen mit der «Deutschen Bank» am deutlichsten von diesem Sektor ab. Die restlichen Grossbanken dagegen haben mehrheitlich ihre Investitionen in die fossile Energie bestenfalls gehalten, häufig sogar weiter ausgebaut.

Greenpeace fordert sofortigen Rückzug aus dreckiger Energie

Der Umweltorganisation Greenpeace geht dies allerdings nicht schnell genug. Die CS und die UBS müssten ihre finanzielle Unterstützung von neuen Öl- und Gasförderprojekten sofort beenden. Beide Banken hätten sich zu den Pariser Klimazielen bekannt, so Greenpeace. Dieses Bekenntnis stehe in krassem Gegensatz zu dem, wie die beiden Grossbanken handelten.

«Die Credit Suisse und die UBS finanzieren trotz Netto-Null-Versprechen immer noch die Expansion der fossilen Wirtschaft», sagt Peter Haberstich. Er ist Experte für Klima und Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz. «Das ist fatal, die zwei Grossbanken investieren damit direkt in die Klimakatastrophe.»

Greenpeace Credit Suisse
Ein Greenpeace-Aktivist seilt sich bei der Generalversammlung der Credit Suisse zum Protest mit einem Banner von der Decke ab im April 2017. - Keystone

Gleichzeitig müssten die beiden Banken endlich aufzeigen, wie sie das Netto-Null-Emissionsziel bis 2050 konkret erreichen wollten. Dazu müssten sie die Treibhausgasemissionen, die sich mit ihrer Geschäftstätigkeit finanzierten, bis 2030 halbieren.

UBS führt in Klimabericht sogar höhere Zahlen an

«Der Schutz des Klimas liegt in unser aller Interesse», sagt UBS-Sprecherin Christina Murri auf den Bericht und die Vorwürfe angesprochen. «Deshalb müssen wir zu einer kohlenstoffärmeren Welt übergehen.» Aus diesem Grund habe die UBS eine Klimastrategie, die für das gesamte Unternehmen gelte. «Wir haben uns verpflichtet, bis 2050 über alle Aktivitäten hinweg Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen.»

UBS aktie
Das Logo der Schweizer Bank UBS. - Keystone

Zu den konkreten Zahlen des Berichts äussert sich die Grossbank nicht: «Wir können keine anderen als unsere eigenen, geprüften Kalkulationen kommentieren. Diese haben wir detailliert in unserem Klimabericht aufgeführt», so Murri.

Darin werden 5 Milliarden Franken aufgeführt, die in Tätigkeiten mit hohem oder relativ hohem Risiko für den Klimawandel investiert sind. In der Kategorie mit mässigem Risiko für die Umwelt werden zusätzlich 32,5 Milliarden aufgeführt.

Treiben die UBS und CS die Energiewende schnell genug voran?

Zum Vergleich: Gemäss dem eigenen Klimabericht habe die UBS 2021 über 251 Milliarden Franken in nachhaltige Investitionen getätigt. Davon gelten 28,5 Milliarden als «Impact investments», sollen also einen direkten und messbaren positiven Einfluss auf das Klima haben.

Credit Suisse will nachhaltige Finanzierung vorantreiben

Auch die Credit Suisse hat sich 2020 ein Netto-Null-Emissionsziel für sämtliche Aktivitäten bis 2050 gesetzt, wie Mediensprecher Yanik Schubiger erklärt. Für den Öl-, Gas- und Kohlesektor hiesse dies, dass die finanzierten Emissionen bis 2030 um 49 Prozent reduziert werden sollen. Im Jahr 2021 sei im Vergleich zum Vorjahr bereits eine vorläufige Reduzierung um 41 Prozent gelungen.

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Das Logo der Credit Suisse an einem Gebäude in Zürich Örlikon. - Keystone

Die Credit Suisse listet in ihrem Klimabericht insgesamt Anlagen von 18,3 Milliarden Franken in die Öl-, Gas- und Kohleindustrie. Schubiger fügt an, die CS habe sich verpflichtet, bis 2030 mindestens 300 Milliarden an nachhaltigen Finanzierungen bereitzustellen. «Die in den Jahren 2020 und 2021 getätigten Transaktionen in Bezug auf diese Verpflichtung, die bis zum 26. Januar 2022 geprüft und genehmigt wurden, belaufen sich auf insgesamt 60 Milliarden.»

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