Deutsche Industrie produziert im Mai wegen Materialmangel weniger
Die deutsche Wirtschaft hat ihre Produktion im Mai wegen Engpässen bei einigen Vorprodukten überraschend gedrosselt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Wirtschaft hat im Monat Mai weniger produziert.
- Dies geht auf Engpässe bei den Materialien zurück.
- Bereits zum vierten Mal kommt es in diesem Jahr zu einem Rückgang der Wirtschaft.
Die deutsche Wirtschaft hat ihre Produktion im Mai wegen Engpässen bei einigen Vorprodukten überraschend gedrosselt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 0,3 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch mitteilte.
Dies war bereits der vierte Rückgang in diesem Jahr. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Allerdings fiel das Minus im April mit 0,3 Prozent geringer aus als ursprünglich gemeldet.
Anstieg beim Bau
«Im Mai ist es erneut zu einem Rückgang der Industrieproduktion gekommen, vor allem weil es im Automobilbereich weiterhin zu Versorgungsengpässen bei Halbleitern kam», erklärte das Ministerium. «Der Ausblick für die Industriekonjunktur insgesamt bleibt aber positiv angesichts einer nach wie vor hohen Nachfrage sowie deutlicher Verbesserungen beim Geschäftsklima und den Exporterwartungen.»
Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Corona-Einschränkungen, lag die Produktion um 5,0 Prozent niedriger. Die Industrieproduktion allein schrumpfte um 0,5 Prozent. Beim Bau gab es einen Anstieg um 1,3 Prozent und die Energieerzeugung sank um 2,1 Prozent zum Vormonat.
Die Industrie hat derzeit dick gefüllte Auftragsbücher, musste aber im Mai ein überraschendes Minus wegstecken. Die Betriebe sammelten wegen schwacher Auslandsnachfrage 3,7 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat. Es war der erste Rückgang in diesem Jahr und der stärkste seit April 2020.