Deutsches Treibhausgas: Ein Drittel wird von 30 Firmen emittiert
In Deutschland emittieren 30 Unternehmen zusammen ein Drittel vom Treibhausgas. Dies hält eine Analyse der «Süddeutschen Zeitung» fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Hunderte Unternehmen sind in Deutschland für die Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
- Eine neue Analyse zeigt, dass 30 Unternehmen ein Drittel der Emissionen verursachen.
Mehrere hundert Unternehmen in Deutschland sind für einen grossen Teil der Emissionen von Treibhausgas in Deutschland verantwortlich. Dies geht aus einer Analyse der «Süddeutschen Zeitung» heraus.
Rund 1800 Stahlwerke, Raffinerien, Kohlekraftwerke oder Glasfabriken stiessen in den Jahren 2013 bis 2020 fast die Hälfte aller Emissionen aus. Insgesamt sind das fast 3,3 Milliarden Tonnen, wie die «SZ» am Montag berichtete. Eine kleine Gruppe von 30 Unternehmen verursachte demnach 36 Prozent der Treibhausgas-Emissionen.
Für die Analyse untersuchte die «SZ» Konzerne, die zum Handel mit Emissionszertifikaten verpflichtet sind. Dazu gehören innerhalb der Europäischen Union neben Stromproduzenten beispielsweise auch die Eisen- und Stahlindustrie sowie Luftfahrtunternehmen.
Diese Unternehmen emittieren das meiste Treibhausgas
Die grössten Emittenten, insbesondere von Kohlendioxid, waren laut «SZ» die Energiekonzerne RWE und Lausitz Energie Kraftwerke. Aber auch die Auto- und Stahlindustrie verursachte grosse Mengen von Treibhausgas-Emissionen: Thyssen Krupp und Volkswagen fanden sich ebenso unter den 30 grössten Emittenten. Ebenso der Chemiekonzern BASF oder die Zementhersteller Holcim und Heidelberg Cement gehören dazu.
Auf Anfrage der SZ reagierten die betroffenen Unternehmen unterschiedlich: Der Stromkonzern Uniper erklärte, das Unternehmen produziere eine «beachtliche Menge an CO₂». Der Konzern spiele deshalb «eine wichtige Rolle» bei der Reduktion von Treibhausgasen. Auch VW erklärte, der Autobauer habe «eine grosse Verantwortung im Kampf gegen die Erderwärmung».
Der Stromkonzern Lausitz Energie Kraftwerke kritisierte die Erhebung der «SZ» hingegen. Die Emissionen von Treibhausgas sollten demnach nicht einem einzelnen Unternehmen zugeordnet. Sie sollten «fairerweise» auf die Anzahl der jeweiligen Strom- oder Wärmeverbraucher umgerechnet werden.