UBS

Die UBS hat zu hoch gepokert

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Frankreich,

Das Strafgericht in Paris hat die UBS zu einer Busse von 3,7 Milliarden Euro verurteilt. Ein Rückschlag für die Bank, nicht nur finanziell. Eine Analyse.

UBS Steuerhinterziehung Paris
Die UBS wurde von der Pariser Justiz zu einer milliardenhohen Strafe verdonnert.(Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Pariser Strafgerichtshof hat die UBS zu einer Milliarden-Busse verurteilt.
  • Die Grossbank will Berufung einlegen.

Die Zahl ist historisch: Frankreich verdonnert die UBS zu einer Busse von 3,7 Milliarden Euro! Dazu kommen Schadenersatz-Zahlung an den französischen Staat von 600 Millionen. Und eine französische Filiale muss wegen Komplizentum 15 Millionen Euro zahlen.

Laut der französischen Justiz hat die Grossbank reiche Kunden aktiv beworben, um Geld vor dem Fiskus zu verstecken. Betroffen sind die Jahre 2004 bis 2011. Das Gericht folgt der Staatsanwaltschaft, die eine «aussergewöhnliche Schwere» festgestellt hat.

Die Börsianer reagierten umgehend: Nach der Urteilsverkündung sackte das Wertpapier der Grossbank ab. Zeitweise lag es über vier Prozent im Minus.

Aktie UBS
Die UBS-Aktie sackte nach dem Urteil ab. - Screenshot Google

Die UBS hat hoch gepokert: Immer wieder hat sie sich für unschuldig erklärt und einen Freispruch gefordert. Ein Vergleich war kein Thema. Die grösste Bank der Schweiz zog wegen der verhängten Kaution gar vor den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Fand dort aber kein Gehör.

UBS gibt nicht auf

Das Urteil wird das Geldhaus weiterziehen, zwei Instanzen stehen noch zur Verfügung. Man sei mit dem Urteil «absolut nicht» einverstanden, schreibt die Bank. Es sei nicht nachgewiesen worden, dass französische Kunden aufgefordert wurden, in der Schweiz ein Konto zu eröffnen.

Kritisiert wird zudem die Methodik der Bussen-Berechnung. Zudem untergrabe das Urteil die Souveränität des Schweizer Rechts.

Das Urteil ist schlecht für die Grossbank, nicht nur wegen der Höhe der Busse. Negative Berichterstattung ist gerade fürs diskrete Bankengeschäft Gift. Zudem könnte das Urteil Länder anregen, ihre Staatskassen mit Bussgeldern der UBS zu wollen.

Kommentare

Weiterlesen

4 Interaktionen
Aktie tiefrot
1 Interaktionen
Chefwechsel geplant
UBS
Investmentbank
Thunerseespiele
Musical

MEHR IN NEWS

schwägalp
Zürich
Intertec Hundertjährig Arbeit
16 Interaktionen
«Erfüllung»
Rheinmetall
4 Interaktionen
Kräftige Zuwächse
Boris Pistorius
5 Interaktionen
Haltung zur Nato

MEHR UBS

2 Interaktionen
Vermögensverwaltung
Karin Keller-Sutter
11 Interaktionen
Karin Keller-Sutter
Colm Kelleher
2 Interaktionen
Wiederwahl
UBS Sergio Ermotti
14 Interaktionen
Mit 86,7 %

MEHR AUS FRANKREICH

kim kardashian prozess
1 Interaktionen
10 Täter
Airbus A380
2 Interaktionen
Grösste Flugzeug
Messerattacke
Messerattacke