Immer mehr Firmen aus den USA äussern sich politisch. Dabei geht es nicht nur um guten Willen, sondern auch ums Geschäft.
Donald Trump
Donald Trump will heute Samstag über die Mauer und den Regierungs-Shutdown sprechen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neuerdings äussern sich viele US-Firmen politisch.
  • Damit fühlen sich viele Kunden bestätigt.
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Als vergangenen Montag Apple-Nutzer die Webseite der iPhone-Hersteller aufriefen, blickte ihnen Martin Luther King entgegen.

Der Tech-Konzern gedachte dem Bürgerrechtler, der vor 90 Jahren zur Welt kam. Es ist bereits das zweite Mal, dass Apple King auf die Homepage stellt. Passend dazu twitterte der Firmenchef Tim Cook: «Lasst uns an unsere Pflicht erinnern, Gutes zu tun.»

Der iPhone-Hersteller ist keine Ausnahme. Immer mehr Firmen aus den USA äussern sich zu politischen Themen. Zuletzt der Rasierer-Hersteller Gillette. Dieser hinterfragt in einem Werbespot klassische Männer-Rollenbilder. Wofür er von Rechts massive Kritik einstecken musste.

Noch deutlicher positionierte sich Nike. Der Sportartikel-Hersteller setzte im Herbst bei einer Werbekampagne auf den US-Football-Spieler Colin Kaepernick. Dieser sorgte zuvor mit Protesten gegen Donald Trump für Wirbel. Der US-Präsident bezeichnete die Kampagne als «furchtbar».

Weiter geht der Jeans-Hersteller Lewi’s. Unternehmenschef Chip Bergh hat in einem offenen Brief angekündigt, gegen die Waffenlobby NRF zu kämpfen. Das Unternehmen unterstützt die Waffenkontroll-Lobby «Everytown for Gun Safety». Mitarbeiter kriegen pro Monat gar fünf Arbeitsstunden frei, wenn sie diese für politischen Aktivismus verwenden.

Kunden fühlen sich bestätigt

Gut möglich, dass den Firmen die Politik wirklich am Herzen liegt. Allerdings geht es natürlich auch ums Geschäft. Denn: Politische Aktionen sorgen für Aufmerksamkeit. Und sie stärken die Kundenbindung.

Denn 87 Prozent der Konsumenten kaufen Produkte, weil das Unternehmen Themen unterstützt, die ihren wichtig sind. Die Kunden merken dadurch, dass sie mit dem Kauf einen Einfluss haben.

Das Vertrauen in die US-Regierung ist gering, in die Wirtschaft höher. Apple-Chef Tim Cook sagte letztes Jahr, die US-Regierung sei seit einiger Zeit weniger funktionsfähig und arbeite weniger schnell als früher. «Darum fällt es auf die Wirtschaft und die Gesellschaft zurück, einzuschreiten.»

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