Dow Jones Industrial Average reagiert auf erwartete Zinserhöhungen
Die US-Börsen erwarten Zinserhöhungen der Notenbank. In der Folge büsst der Dow Jones Industrial Average seine Vortagsgewinne weitgehend ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag verlor die US-Börse einen Grossteil ihrer Gewinne vom Donnerstag.
- Der Dow Jones sinkt über die gesamte Woche gesehen um 0,9 Prozent.
Die US-Börsen haben am Freitag einen Grossteil ihrer kräftigen Vortagesgewinne wieder abgegeben. Der monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung war das beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Dieser fiel – anders als der Bericht aus dem US-Privatsektor am Donnerstag – stärker als erwartet aus.
Angesichts dieser Beschäftigtenzahlen, der steigenden Inflation und des erwarteten Wirtschaftswachstums, werden Zinserhöhungen erwartet. Für die US-Notenbank (Fed) keinen Grund, die Zinsanhebungen nicht voranzutreiben, kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Diese Erwartung schlägt sich auf den Dow Jones Industrial Average nieder.
Dow Jones Industrial Average gibt Gewinne ab
Die erwartete Zinserhöhung hatte Einfluss auf den Aktienmarkt, andere Anlageformen wie etwa Anleihen werden wieder interessanter. Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial Average verlor 1,05 Prozent auf 32'899,70 Punkte, womit die Vortagesgewinne weitgehend ausradiert wurden. Im Zuge der verkürzten Handelswoche hat der Dow aktuell 0,9 Prozent eingebüsst.
Der marktbreite S&P 500 gab am Freitag um 1,63 Prozent auf 4108,54 Punkte nach. Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 2,67 Prozent auf 12 548,03 Zähler. Für ihn steht aktuell ein Wochenminus von 1,1 Prozent zu Buche.
Einzelwerte von Tesla und Apple mit Verlusten
Unter den grossen Einzelwerten zogen Tesla und Apple Aufmerksamkeit auf sich. Ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters liess vermuten, dass sich Tesla-Chef Elon Musk über die Konjunkturentwicklung sorgt. In der Folge sackte die Tesla-Aktie im Nasdaq um 9,2 Prozent ab. Zudem zog sie weitere Autowerte mit nach unten, Ravian und Ford verloren 5,5 beziehungsweise 3 Prozent.
Apple sackten als Schlusslicht im Dow vor dem Hintergrund skeptischer Äusserungen der Bank Morgan Stanley um 3,9 Prozent ab. Das im Vergleich zum Vorjahr schwächere Wachstum von Apples App-Store im Monat Mai beinhalte Risiken, warnte Analystin Katy Huberty.
Im Fokus stand ausserdem noch ein Übernahmevorhaben.Die Offerte des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb (BMS) für den Krebsspezialisten Turning Point Therapeutics zeigte Wirkung: Der Aktienkursvon Turning Point stieg um mehr als das Doppelte auf 74,59 US-Dollar. Die BMS-Aktie selbst zeigte sich fast unverändert.
Der Euro schwächelte nach einer Berg- und Talfahrt im US-Handel und kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,0720 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt auf 1,0730 (Donnerstag: 1,0692) Dollar fest.
