Easyjet reduziert Foodwaste mit Algorithmus
In den Flügen von Easyjet gibt es abends Lebensmittel zum halben Preis. Auch moderne Technik soll helfen, Foodwaste zu vermeiden.
Das Wichtigste in Kürze
- Easyjet ergreift mehrere Massnahmen, um Foodwaste zu reduzieren.
- Das Image des Umweltsünders wird die Airline aber so schnell nicht los.
In Zeiten von Klimastreiks ist gerade die Luftfahrt-Branche in der Kritik. Immer wieder bemühen sich Airlines, das Image vom Umweltsünder loszuwerden.
So bekämpft Easyjet mittlerweile aktiv Foodwaste. Auf dem letzten Flug zur Basis zurück kann die Crew Lebensmittel mit 50 Prozent Reduktion anbieten. «Dies betrifft alle Flüge in unserem gesamten Streckennetzwerk und wird vor allem für Sandwiches umgesetzt», erklärt Sprecherin Anita Carstensen.
Um weniger Lebensmittel wegschmeissen zu müssen, setzt die Billigairline auf moderne Technik. Mit einem Algorithmus errechnet die Airline seit April 2018 den Lebensmittelbedarf auf den Flügen.
Easyjet hofft auf Reduktion von 50 Prozent
«Der Algorithmus wurde vorab für zwei Monate auf Flügen getestet, bei denen es noch überschüssige Lebensmittel gab», erklärt sie. Mit der Massnahme hat die Airline den Abfall um bis zu 50 Prozent reduziert.
In absoluten Zahlen ausgedrückt: Die Airline rechnet, dass in Jahresfrist die weggeworfenen Lebensmittel von 1,8 Millionen Stück auf eine Million reduziert werden können.
Foodwaste zu reduzieren, sei heute ein Must, findet Greenpeace-Sprecher Yves Zenger. Doch: «Das Geschäftsmodell von Easyjet ist dermassen klimaschädigend, dass diese Massnahme im Vergleich allerhöchstens einen Tropfen des jährlich durch Easyjet verbrannten Kerosins einspart.»
Für ein Drittel der Fülge verantwortlich
Tatsächlich sind Billig-Airlines Wachstumstreiber der Branche. Sie sind für rund einen Drittel des Flugverkehrs verantwortlich. Und wachsen überdurchschnittlich stark.
Easyjet ist die drittgrösste Günstig-Fluggesellschaft der Welt. Letztes Jahr beförderte sie über 88 Millionen Passagiere. In den vergangenen zehn Jahren hat Easyjet die Passagierzahl mehr als verdoppelt.
Immerhin hat die Billig-Airline die Flotte immer wieder erneuert und die Auslastung erhöht. «Dank dieser Massnahmen verursacht ein easyJet Passagier 22 Prozent weniger Emissionen als ein Fluggast einer traditionellen Airline an Bord des gleichen Flugzeugtyps auf der gleichen Strecke», erklärt Carstensen.
Und: «Im Jahr 2017 lagen die CO2-Emissionen von Easyjet bei 78,62 Gramm pro Kilometer und Passagier, was einem Rückgang von 32 Prozent seit 2000 entspricht.»
