Laut EZB erlebe die Eurozone «zusehends Gegenwind». Die Wirtschaft soll deshalb weiterhin angeschoben werden.
Ein Eurozeichen wird beim Lichtspektakel «Luminale» in Frankfurt am Main auf die Fassade der Europäischen Zentralbank (EZB) projiziert.
Laut EZB belasten Protektionismus und Schwankungen die Finanzmärkte. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EZB werde weiterhin geldpolitische Instrumente einsetzen.
  • Diese seien im jetzigen Umfeld nötig.
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Angesichts widriger Bedingungen für die Konjunktur sieht sich die EZB weiter in der Pflicht, der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. In einem Umfeld von Protektionismus, Schwankungen an den Finanzmärkten und anfälliger Schwellenländer mache sich «zusehends Gegenwind bemerkbar», sagte EZB-Chefökonom Peter Praet heute Montag in Frankfurt.

Jüngste Entwicklungen deuteten daraufhin, dass das Wachstum etwas an Fahrt verliere. Die Notenbank sehe daher weiterhin Bedarf, für einen erheblichen geldpolitischen Impuls zu sorgen. Wenn nötig, könnten alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente angepasst werden, sagte Praet weiter.

Die Europäische Zentralbank hat in Aussicht gestellt, ihre billionenschweren Anleihenkäufe zum Jahresende einzustellen. Die Käufe von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren waren in den vergangenen Jahren das wichtigste Instrument der EZB im Kampf gegen eine schwache Konjunktur und eine aus ihrer Sicht zu niedrige Inflation. Ab nächstem Jahr will sie keine Zukäufe mehr tätigen, sondern nur noch auslaufende Papiere ersetzen. Sie hat angekündigt, diese Politik geraume Zeit beizubehalten. Praet sagte, dies müsse präzisiert werden - womöglich bereits auf der Dezember-Sitzung. Die Leitzinsen, die seit März 2016 bei 0,0 Prozent liegen, will sie noch bis mindestens über den Sommer 2019 hinaus nicht antasten.

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