Fed-Vizechef Barr warnt vor Verwässerung von Bankvorschriften

Fabia Söllner
Fabia Söllner

USA,

Fed-Vizechef Michael Barr hat eine Warnung ausgesprochen. Er pocht auf harte Bankvorschriften.

Michael S. Barr (M) im Jahr 2010 im Finanzministerium in Washington.
Michael S. Barr (M) im Jahr 2010 im Finanzministerium in Washington. - Susan Walsh/AP/dpa

Michael Barr, Vizechef der US-Notenbank, warnt vor Risiken durch gelockerte Bankenregeln und drängt auf Umsetzung der Basel-III-Vorschriften.

Der für die Bankenaufsicht zuständige Fed-Vizechef betont, dass eine Abschwächung der Regeln Finanzinstitute anfälliger für unvorhergesehene Schocks mache. «Wir können nicht vollständig abschätzen, wie Schwachstellen interagieren, um Risiken zu verstärken», sagte er in einem Redetext laut «Cash».

Barr drängt auf die Umsetzung der «Basel III Endgame»-Kapitalvorschriften, die strengere Anforderungen an Grossbanken vorsehen. Seine Pläne stiessen jedoch auf heftigen Widerstand in der Bankenbranche, die Lobbyarbeit betrieb und rechtliche Schritte androhte.

Politische Spannungen und zukünftige Risiken

Barr gibt seinen Posten als Bankenregulierer Ende Februar vorzeitig auf, bleibt aber als Fed-Gouverneur. Der Schritt soll einen Rechtsstreit mit US-Präsident Donald Trump vermeiden, der eine Deregulierung der Banken anstrebt, berichtet die «Handelszeitung».

Michael Barr
Michael Barr. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Die geplanten Vorschriften könnten nun fallengelassen werden, da Barrs Nachfolge unklar ist. Trumps Regierung will die Finanzbranche entfesseln, während Barr auf die Lehren der Finanzkrise 2008 verweist, die durch ungezügelte Kreditgeschäfte ausgelöst wurde.

FED-Vizechef über Stabilität vs. Entfesselung

Barrs Rücktritt wirft Fragen auf, ob die Basel-III-Reformen unter Trump überhaupt umgesetzt werden. Die Bankenindustrie hatte bereits Teilerfolge erzielt, als die Fed im September die Anforderungen entschärfte, berichtet «Spiegel».

Die globale Finanzkrise 2008 zeigte, wie wichtig robuste Regeln sind: Steuerzahler mussten Milliarden für Rettungspakete aufbringen, nachdem Banken durch riskante Geschäfte kollabierten.

Kommentare

User #2687 (nicht angemeldet)

Harte Bankvorschriften für alle, ausser den USA und den Cayman Inseln... 😉

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