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Glencore: Milliardenstrafe wegen Korruptionsfällen

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Region Zug,

Aufgrund von Korruptionsfällen in den USA und Brasilien muss Glencore Strafen in Milliardenhöhe bezahlen.

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Glencore ist aufgrund von Korruption zu Milliardenstrafen verurteilt worden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Glencore muss aufgrund von Korruption in den USA und Brasilien hohe Strafen zahlen.
  • Ebenso bekennt sich der Konzern für Korruption in Grossbritannien schuldig.

Glencore muss wegen Korruptionsfällen in den USA und in Brasilien eine Strafe in der Höhe von mehreren Milliarden Dollar bezahlen.

Glencore hat auch die Untersuchungen der Behörden in den USA und Brasilien wegen Bestechung und Marktmanipulation beigelegt. Das nebst der Anklage sie in Grossbritannien wegen Korruption vorliegt. Insgesamt ist der Bergbaukonzern zu einer Strafe von 2,4 Milliarden Dollar verdonnert worden. Effektiv bezahlen muss er davon 1,06 Milliarden Dollar.

Der Löwenanteil davon wird in den USA fällig: Dort wird Glencore 700,7 Millionen Dollar an das US-Justizministerium DoJ zur Beilegung der Untersuchungen wegen Bestechung bezahlen. 485,6 Millionen Dollar gehen an die Rohstoffmarkt-Aufsicht Commodity Futures Trading Commission (CFTC) wegen Marktmanipulation von Heizölpreisen in den USA. DAs teilt der Zuger Konzern am Dienstagabend mit.

Glencore bekennt sich für Bestechung schuldig

Zudem hat sich Glencore mit der brasilianischen Bundesstaatsanwaltschaft (MPF) auf die Zahlung von 39,6 Millionen Dollar wegen Bestechung geeinigt. Hierbei geht es um Schmiergelder an den staatlichen Ölkonzern Petrobras in der globalen Untersuchung «Operation Car Wash».

Von diesem Betrag werden mehrere hundert Millionen Dollar mit parallelen Untersuchungen – unter anderem in Grossbritannien – querverrechnet. Deshalb muss Glencore von den 2,4 Milliarden per Saldo lediglich 1,06 Milliarden Dollar bezahlen.

Gleichentags hatte Glencore angekündigt, sich im Rahmen einer Bestechungsuntersuchung des britischen Serious Fraud Office (SFO) schuldig zu bekennen. Glencore-Angestellte sollen laut SFO Bestechungsgelder in fünf afrikanischen Ländern mit Wissen des Unternehmens gezahlt haben. Die Höhe der Busse wird nach einer Anhörung vor dem Southwark Crown Court festgelegt, die für den 21. Juni 2022 angesetzt ist.

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Glencore bekennt sich der Bestechung schuldig. - Pexels

Glencore rechnet nicht damit, dass alle Strafzahlungen zusammen mit der britischen Busse wesentlich von der Rückstellung von 1,5 Milliarden Dollar abweichen wird, die das Unternehmen gebildet hat. Mit dem DoJ wurde vereinbart, dass das Unternehmen drei Jahre lang von einem Compliance-Aufseher überwacht wird. Dieser solle die Einhaltung der Vereinbarungen durch das Unternehmen bewerten und überwachen. Ebensos soll er die Wirksamkeit des Compliance-Programms und der internen Kontrollen beurteilen.

Daneben kooperiert Glencore mit der Bundesanwaltschaft (BA), die ebenfalls Untersuchungen am Laufen hat. Hier gehe es um das Versäumnis, organisatorische Massnahmen zur Verhinderung von Korruption zu ergreifen, schrieb die Firma. Von der oben genannten Strafe würden 29,7 Millionen Dollar an eine mögliche Busse in der Schweiz angerechnet. Bei der BA laufen zwei Strafverfahren: Das eine wurde im Mai 2019 eröffnet, das zweite im Juni 2020.

«Nicht mehr das Unternehmen das es war»

Ebenfalls wegen Korruption ist auch eine Untersuchung der niederländischen Staatsanwaltschaft im Gang. «Der Zeitpunkt und der Ausgang dieser Ermittlungen bleiben ungewiss», schrieb Glencore.

Der Zuger Konzern betonte, umfangreiche Abhilfemassnahmen ergriffen zu haben. Man habe sich von Mitarbeitern, die in die Vergehen verwickelt gewesen seien, getrennt oder sie diszipliniert. «Glencore ist heute nicht mehr das Unternehmen, das es war, als die inakzeptablen Praktiken hinter diesem Fehlverhalten auftraten.» Das erklärte Verwaltungsratspräsident Kalidas Madhavpeddi.

Man habe ein Ethik- und Compliance-Programm von Weltklasse aufgebaut, um sicherzustellen, «dass unsere zentralen Kontrollen in jedem Winkel unseres Unternehmens verankert und wirksam sind.» Das sagte Konzernchef Gary Nagle.

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