Glencore-Tochter in UK wegen Schmiergeld-Fall vor Gericht
Angestellte einer britischen Tochtergesellschaft des Rohstoffkonzerns Glencore sollen nach Angaben der britischen Staatsanwaltschaft Privatjets benutzt haben, um Schmiergelder an Beamte in Westafrika zu überweisen. Dies geht aus Aussagen vor einem Londoner Gericht am (gestrigen) Mittwoch hervor.
Die Firma Glencore Energy habe Bestechungsgelder in Millionenhöhe an Beamte in fünf afrikanischen Ländern bezahlt – oder zumindest die Zahlungen nicht verhindert.
Dies ging aus Aussagen des britischen «Serious Fraud Office» (SFO) am ersten Tag einer Anhörung vor dem Gericht «Southwark Crown Court» hervor, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
Die britische Staatsanwältin Alexandra Healy sagte, die britische Tochtergesellschaft habe über einen Ölhändler der Westafrika-Abteilung ihrer Londoner Niederlassung Bestechungsgelder an Beamte der nationalen Öl- und Gasgesellschaft Kameruns gezahlt, um sich eine «günstige Behandlung» beim Verkauf von Rohöl zu sichern.
Die britische Tochtergesellschaft hatte sich im Juni laut dem Bericht bereits in sieben Fällen der Bestechung schuldig bekannt. Glencore erklärte im Mai ausserdem, dass der Konzern im Zusammenhang mit Vorwürfen der Bestechung und Marktmanipulation in den Vereinigten Staaten, Brasilien und Grossbritannien voraussichtlich bis zu 1,5 Milliarden Dollar zahlen werde.