Grossbritannien will einige Länder von Quarantäne-Pflicht ausnehmen
Grossbritannien will nach scharfer Kritik der Fluggesellschaften und der Tourismusindustrie die wegen der Corona-Pandemie verhängte Quarantäne-Pflicht für Reisende aus bestimmten Ländern lockern.
Das Wichtigste in Kürze
- Kommende Woche Gespräche mit Frankreich, Griechenland und Spanien.
Die Regierung in London kündigte am Freitag an, in der kommenden Woche eine Liste von Ländern mit einem «geringen Risiko» zu veröffentlichen, aus denen die Menschen nach Grossbritannien einreisen dürfen, ohne sich dann für 14 Tage in Quarantäne begeben zu müssen.
«In den kommenden Tagen» werde es Gespräche mit Ländern wie Frankreich, Griechenland und Spanien geben, die Änderungen könnten dann in der Woche ab dem 6. Juli in Kraft treten. Britischen Presseberichten zufolge sollen die Änderungen vor allem die bei britischen Touristen beliebten Mittelmeerländer betreffen.
Mit Hilfe eines «neuen Systems zur Risiko-Ermittlung» werde es möglich, «vorsichtig eine Reihe von sicheren Reiserouten in der Welt zu öffnen», sagte ein Regierungssprecher. Damit solle die Möglichkeit geschaffen werden, «in den Sommerferien ins Ausland zu reisen und die britische Wirtschaft durch den Tourismus zu unterstützen».
Das Aussenministerium will demnach seine Reisehinweise aktualisieren, in denen derzeit von allen nicht notwendigen Reisen ins Ausland abgeraten wird. Somit sollen Reisen auf bestimmten Strecken möglich sein. In Flugzeugen und auf Fähren soll das Tragen von Schutzmasken Pflicht sein.
Die Fluggesellschaften British Airlines (BA), Easyjet und Ryanair hatten Mitte Juni gegen die geltende 14-tägige Quarantäne für Passagiere geklagt, die ins Land einreisen. Diese Vorschrift der Regierung werde «verheerende Folgen für die britische Tourismusindustrie und die Wirtschaft» haben und «tausende Arbeitsplätze vernichten», kritisierten sie.
Flugpassagiere aus dem Ausland müssen sich in Grossbritannien seit dem 8. Juni für 14 Tage in Quarantäne begeben. Damit will London die Ausbreitung des Coronavirus bekämpfen. Die Regelung sollte mindestens drei Wochen lang gelten.