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Guinness-Knappheit in britischen Pubs alarmiert Wirte

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Grossbritannien,

In Grossbritannien herrscht Aufregung: Pubs droht ein Guinness-Engpass. Die Nachfrage nach dem irischen Stout explodiert, Brauereien können kaum nachkommen.

Guinness Bier
Guinness erfährt eine neue Beliebtheit. Pubs kommen der Nachfrage kaum hinterher. - keystone

Der Guinness-Boom in Grossbritannien sorgt für Schlagzeilen. Britische Pubs kämpfen mit Lieferengpässen des beliebten irischen Stouts.

Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich. «Der Spiegel» berichtet, dass der Getränkekonzern Diageo, zu dem die Brauerei gehört, die Lieferungen an Kneipenbesitzer bereits rationiert hat.

Dies soll den Vertrieb über die Feiertage sicherstellen. Viele Wirte sorgen sich trotzdem vor Engpässen in der Weihnachtszeit.

Gründe für den Guinness-Hype

Ein Diageo-Sprecher erklärt laut «Spiegel»: «Im vergangenen Monat haben wir eine aussergewöhnliche Verbrauchernachfrage nach Guinness in Grossbritannien erlebt.»

Diageo-Chefin Debra Crew prognostizierte für 2024 ein Umsatzplus von 15 Prozent für Guinness.

Der plötzliche Boom hat mehrere Ursachen. «Der Stern» berichtet von einem Imagewandel des Bieres.

Guinness
Auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama trank bei seinem Besuch 2011 ein Guinness (Archivbild). - keystone

Früher galt es als Getränk für ältere Männer, nun entdecken auch junge Menschen und Frauen den Geschmack. Auch Social Media spiele eine wichtige Rolle.

«Ankerherz» erwähnt den Trend «Split the G». Dabei versuchen junge Leute, beim ersten Schluck die Schaumlinie genau in der Mitte des «G» auf den Pint-Gläsern zu treffen.

Auch Stars wie Ed Sheeran sollen den Trend schon ausprobiert haben. Diese Publicity treibt die Nachfrage weiter an.

Auswirkungen auf Pubs

Die Knappheit stellt Pub-Betreiber vor Herausforderungen. «Der Stern» berichtet von einem Londoner Pub, das Guinness rationiert.

Kunden dürfen maximal ein Pint pro Person bestellen, und auch nur nach dem Kauf von zwei anderen Getränken. Fiona Hornby, Betreiberin dreier Pubs in Liverpool, äussert sich laut «Stern» enttäuscht:

«Sicherlich hat Guinness den Anstieg der Verkaufszahlen in diesem Jahr bemerkt und hätte besser planen können.» Sie erhielt nur vier Fässer, die voraussichtlich schnell aufgebraucht sein werden.

Spannungen zwischen Kundengruppen

Der Engpass führt zu Konflikten zwischen Stammkunden und neuen Trinkern. «Ankerherz» zitiert eine Pub-Betreiberin aus Liverpool: «Neulich wurde über die Rationierung für die Einmal-im-Jahr-Trinker diskutiert.»

Trinkst auch du gerne mal ein Guinness?

Traditionelle Guinness-Fans sehen die neue Popularität dementsprechend als sehr kritisch.

Kommentare

User #4617 (nicht angemeldet)

Das ist sehr hart für die englischen Pub-Besucher, aber sicher nicht das schlimmste.

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