Inflation in den USA auf 8,5 Prozent angestiegen
Aufgrund des Ukraine-Krieges ist die Inflation in den USA um 8,5 Prozent gestiegen. Seit mehr als 40 Jahren wurde ein solcher Wert nicht mehr erreicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Inflation in den USA ist um 8,5 Prozent weiter angestiegen.
- Mit dieser Entwicklung wurde der Höchstwert von vor 40 Jahren erreicht.
- Im Vergleich zum März stiegen die Verbraucherpreise um 1,2 Prozent.
In den USA ist die Inflation inmitten des Ukraine-Kriegs auf 8,5 Prozent angestiegen. Damit ist der höchste Wert seit mehr als 40 Jahren erreicht. Damit hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise im März weiter beschleunigt, wie das US-Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 1,2 Prozent. Angetrieben wurde die Inflation von steigenden Preisen für Benzin, Mieten und Lebensmittel.
Spritpreise um 18,3 Prozent erhöht
Allein die Spritpreise erhöhten sich binnen eines Monats um 18,3 Prozent, wie die beim Arbeitsministerium angesiedelte Behörde für Arbeitsmarktstatistik mitteilte. Sie waren damit für mehr als die Hälfte der Inflationsrate verantwortlich. Im Vergleich zum März 2021 lagen die Benzinpreise um 48 Prozent höher.
Im Februar hatten sich die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,9 Prozent erhöht. Im Vergleich zum Vormonat waren es rund 0,8 Prozent. Die jetzt veröffentlichte Inflationsrate von 8,5 Prozent im Vorjahresvergleich ist der höchste Wert seit Dezember 1981. Damals hatte die Inflation 8,9 Prozent betragen.
In den USA war die Inflation bereits im vergangenen Jahr stark angestiegen. Dies geschah im Zuge der Erholung von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Grund waren unter anderem eine erhöhte Nachfrage nach Gütern bei gleichzeitigen Engpässen bei den internationalen Lieferketten und ein Arbeitskräftemangel.
In den vergangenen Monaten führten dann die Ukraine-Krise und schliesslich der am 24. Februar gestartete russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland zu einem starken Anstieg der Preise für Erdöl und damit auch für Benzin. Die US-Notenbank hat bereits begonnen, gegenzusteuern. Sie hob Mitte März erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie die Leitzinsen wieder an.
Inflation auch für Biden ein Problem
Die hohe Inflation ist ein gewaltiges politisches Problem für Präsident Joe Biden. Die Demokraten müssen bei den Kongress-Zwischenwahlen im November nämlich eine herbe Niederlage befürchten. Der deutliche Preisanstieg hat zu den schlechten Umfragewerten des Präsidenten entscheidend beigetragen. Dass sich der Arbeitsmarkt seit Monaten positiv entwickelt, findet in der Öffentlichkeit dagegen viel weniger Beachtung.
Die hohe Inflation trifft derzeit viele Länder weltweit. In Deutschland erreichte die Teuerung im März 7,3 Prozent und damit den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.