Instagram ist mit Iran-Krise überfordert
Instagram löscht im Iran Posts von Nutzern. Betroffen sind auch Journalisten. Das Unternehmen steht darum in der Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Instagram hat diverse Posts von Iranern gelöscht.
- Darunter sind allerdings auch Menschenrechtler und Journalisten.
Nach der Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani ist das Verhältnis zwischen den USA und dem Iran besonders angespannt. Davon betroffen sind auch soziale Netzwerke mit US-Hauptsitz.
Besonders Instagram. Die Facebook-Tochter ist eines der wenigen sozialen Netzwerke, welches nicht durch die Regierung des Irans geblockt wird.
Das Netzwerk hat mehrere Posts gelöscht, in welchen Soleimani erwähnt wurde. Gemäss US-Medien löscht das Unternehmen Bilder und Nachrichten von Nutzern, welche der Iranischen Revolutionsgarde nahestehen.
Gegenüber «CNN» bestätigt ein Sprecher diesen Sachverhalt: «Wir überprüfen, ob Inhalte gegen unsere Richtlinien oder gegen die US-Sanktionen verstossen.»
Instagram hat Posts von Journalisten gelöscht
Das Problem: Instagram geht nicht nur gegen Propaganda vor, sondern auch gegen Menschenrechtler. So wurden Posts von Emadeddin Baghi gelöscht, einem Kritiker der Iranischen Revolutionsgarde.
Die Facebook-Tochter ist auch im Visier der Internationalen Journalisten-Föderation. Gemäss dem grössten Journalisten-Dachverband der Welt wurden bei 15 iranischen Journalisten Inhalte von deren Accounts gelöscht. Der Verband wirft Instagram vor, gegen «die Pressefreiheit vorzugehen.»
Es ist allerdings offen, inwiefern Instagram tatsächlich von den US-Sanktionen betroffen ist. Jillian C. York von der US-Nichtregierungsorganisation Electronic Frontier Foundation glaubt, dass Löschungen von Posts durch die Facebook-Tochter «rechtlich falsch» seien. Instagram scheint hier allerdings lieber auf Nummer sicher zu gehen.