IWF: Wirtschaftswachstum in China verlangsamt sich mittelfristig
Die Abkehr Chinas von seiner strikten Corona-Politik sorgt dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge zwar für neuen Schwung in der Region – doch der Aufschwung des Landes dürfte sich mittelfristig verlangsamen. Das Wachstum in China werde sich wahrscheinlich von Investitionsgütern auf den Konsum verlagern, hiess es in einem Blogbeitrag des IWF am Donnerstag. «Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Region haben, insbesondere für Volkswirtschaften, die in grossem Umfang nach China exportieren.»
Das Wichtigste in Kürze
- Der IWF rechnet in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent in China.
Im kommenden Jahr sollen es der Prognose zufolge dann nur noch 4,5 Prozent sein. Für ganz Asien wird ein Wachstum um 4,6 Prozent in diesem und 4,4 Prozent im kommenden Jahr vorausgesagt. Die Binnennachfrage in Asien sei trotz der strengen Geldpolitik bisher stark geblieben, während der «Appetit des Auslands» auf Technologieprodukte und andere Exporte nachlasse, hiess es weiter. Es werde davon ausgegangen, dass die Region in diesem Jahr mehr als 70 Prozent zum globalen Wachstum beitragen werde.
Mit Blick auf die jüngsten Bankenturbulenzen sieht der IWF auch Gefahren für Asien. Vor allem Banken in den dortigen Industriestaaten – dazu zählen zum Beispiel Japan oder Südkorea – könnten Verluste erleiden, wenn die Finanzierungskosten steigen und die Marktwerte von Vermögenswerten plötzlich sinken würden. Kreditgeber in einigen Schwellenländern könnten durch den plötzlichen Abzug von Einlagen oder die Kürzung von Fremdfinanzierungslinien in Liquiditätsschwierigkeiten geraten, schreibt der IWF.