Japan will Inflation und schwachen Yen mit 266 Milliarden Euro bekämpfen
Als Reaktion auf die Inflation und den schwachen Yen hat Japans Regierungschef Fumio Kishida am Freitag ein Konjunkturprogramm im Umfang von umgerechnet 266 Milliarden Euro angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Grösste Preissteigerungen seit acht Jahren.
«Wir wollen die Existenzgrundlage der Menschen, ihre Arbeitsplätze und die Unternehmen schützen und gleichzeitig unsere Wirtschaft für die Zukunft stärken», sagte Kishida vor Reportern.
Das Konjunkturpaket soll Massnahmen umfassen, die Lohnsteigerungen ermöglichen und die Haushalte bei den Energiekosten unterstützen. Seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine haben sich die Energiekosten auch in Japan deutlich erhöht. Ausserdem soll das Programm Menschen und Unternehmen unterstützen, die von dem schwachen Yen betroffen sind. Tokio geht davon aus, dass das Paket zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,6 Prozent beitragen könnte.
Derzeit steigen die Preise in Japan so stark wie seit acht Jahren nicht mehr. Mit drei Prozent liegt die Inflationsrate jedoch deutlich unter der anderer westlicher Staaten wie Deutschland, wo die Teuerung im September bei zehn Prozent lag.
Zudem hat der Yen im Laufe des Jahres bereits mehr als einen Fünftel seines Wertes eingebüsst. Alleine im September gab Tokio umgerechnet rund 20 Milliarden Euro aus, um den Kursverfall des Yen einzudämmen.
Die Einbussen des Yen sind auf die unterschiedliche Geldpolitik der japanischen und der US-Zentralbank zurückzuführen. Während die Bank of Japan die Zinsen weiterhin sehr niedrig hält, erhöht die US-Notenbank Fed die Zinsen. Die japanische Zentralbank betonte jedoch, an ihrem Kurs festhalten zu wollen.
Japan hat eine der höchsten Schuldenquoten der Welt. In den vergangenen zwei Jahren hat Tokio bereits hunderte Milliarden Euro in seine Wirtschaft gepumpt, um sie wegen der Effekte der Corona-Pandemie zu unterstützen.