Jetzt spricht Angela Merkel am WEF

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Prättigau,

Sie ist die mächtigste Frau am Weltwirtschaftsforum: Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Sie spricht sich klar gegen Abschottung aus.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hält eine Rede am WEF.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hält eine Rede am WEF. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel hält heute Nachmittag eine Rede am Weltwirtschaftsforum WEF.
  • Die deutsche Kanzlerin ist eine regelmässige Teilnehmerin des Forums.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel beginnt ihre Rede am WEF mit einem Lob: «Das Forum kann mehr Sicherheit bringen.» Sie spricht sich für die Globalisierung aus: «Heute leben viel weniger Menschen mehr in Armut als zu Beginn des Weltwirtschaftsforums.»

Als Lichtblick nennt sie den Migrationspakt. Doch: «Hier zeigt sich, wie die internationale Ordnung unter Druck ist.» Institutionen seien darum wenn nötig zu reformieren. Man müsse nicht um den heissen Brei reden.

Von Abschottung hält sie wenig: «Wir sollten nationale Interesse so verstehen, dass wir auch die Bedürfnisse von anderen mitbedenken.» So entstünde eine Win-Win-Situation. Sie mahnt: «Eine globale Architektur kann nur funktionieren, wenn man zu Kompromissen bereit ist.»

Wie Abe spricht Merkel auch die Handhabung mit Daten an. Man müsse hier Leitplanken stellen. Weder in China, noch in den USA sei die Handhabung ideal. Das Optimum läge dazwischen. Denn: «Wir sollten den Anspruch haben, Persönlichkeitsrechte zu schützen.»

Herausforderung Energiewende

Für Deutschland sieht sie drei Herausforderungen: Einerseits die Energiewende. «Wir haben die Verantwortung, Technologie zu entwickeln, wo andere profitieren können.» Merkel glaubt, dass Erdgas in Deutschland mittelfristig eine grössere Rolle spielen wird. «Energie muss auch bezahlbar sein.» Denn noch ist Deutschland zu wenig gut für die Klimawende vorbereitet.

Auch die Digitalisierung ist eine Herausforderung für Deutschland. «Sorgen macht mir, dass wir in der Plattformwirtschaft zurückgefallen sind.» Auch der Staat sei längst nicht so digitalisiert, wie er sollte. Alle Dienste sollen bis 2022 digitalisiert werden. Auch sieht sie die demografische Veränderung als Herausforderung.

Merkel hält aber fest: «Wir kommen wirklich nur dann voran, wenn wir den Glauben ablegen, wir könnten uns selber entwickeln.» Denn alles andere führe ins Elend.

Über den Brexit sagt sie: «Mein ganzer Sinn und mein ganzes Trachten richten sich nach einem geordneten Ausstieg.» Sie wolle eine gute Partnerschaft zu Grossbritannien.

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