Kerosinmangel in Südafrika zwingt Swiss zu Zwischenstopps
Ein Brand in Südafrikas einziger Raffinerie führt zu Kerosinmangel am Flughafen Johannesburg. Swiss muss nun Flugpläne anpassen und Tankstopps einlegen.
Anfang Januar brach in der Natref-Raffinerie in Sasolburg, südlich von Johannesburg, ein Feuer aus. Dies hatte weitreichende Folgen für die Treibstoffversorgung des OR Tambo International Airport in Johannesburg.
Die beschädigte Destillationseinheit der Raffinerie soll laut «Aerotelegraph» erst ab Dienstag wieder betriebsbereit sein. Der entstandene Kerosinmangel zwinge nun einige Fluggesellschaften zu Anpassungen ihrer Flugpläne, darunter auch Swiss.
Kerosinmangel zwingt zu Zwischenstopp in Namibia
Für Flüge zwischen Johannesburg und Zürich plane Swiss einen Zwischenstopp in Windhoek, Namibia, wo aufgetankt werde. Dies erklärte eine Sprecherin der Airline gegenüber «Aerotelegraph».
Die Massnahme begann am Wochenende und wird voraussichtlich bis Donnerstag andauern, Swiss setzt auf dieser Strecke Airbus A340 ein. Auch die Muttergesellschaft Lufthansa hat Anpassungen vorgenommen, legt auf dem Rückweg von Johannesburg nach Frankfurt einen Tankstopp in Durban ein.
Unterschiedliche Strategien der Airlines
Interessanterweise sind nicht alle Fluggesellschaften gleich vom Kerosinmangel betroffen. Laut «Aerotelegraph» habe eine Stichprobe am Montagmorgen ergeben, dass Air France, British Airways und KLM ohne Tankstopp fliegen.
Dies deutet darauf hin, dass verschiedene Faktoren wie Flugzeugtyp, Streckenlänge und individuelle Treibstoffmanagementstrategien eine Rolle spielen.
Auswirkungen auf Passagiere
Für Reisende bedeuten diese Anpassungen teils deutlich längere Flugzeiten. «Frankfurtflyer» berichtet, dass sich die Reisezeit auf über 13 Stunden verlängern kann, obwohl Passagiere bei den Zwischenstopps nicht aussteigen müssen.
Swiss warnt ihre Kunden vor möglichen Verspätungen. Eine Sprecherin der Airline erklärte gegenüber «Aerotelegraph»: «Es kann (...) zu verspäteten Ankünften in Zürich kommen. Etwaige Unannehmlichkeiten für unsere Passagiere bedauern wir sehr.»
Es bleibt abzuwarten, wie lange diese Situation andauern wird, wie «Frankfurtflyer» darlegt. So könnten bis Ende Mai Umwege geflogen werden, da die Airlines aus Europa die Treibstoffversorgung in Johannesburg als unsicher einschätzen.