Konjunkturerwartungen in Deutschland haben wohl Zenit überschritten
Börsianer sind mit der Konjunktur im Euro-Raum so zufrieden wie seit rund dreieinhalb Jahren nicht. Das Barometer dafür stieg um 1,7 Punkte auf 29,8 Zähler und damit den höchsten Wert seit Februar 2018, wie aus der Umfrage der Investment-Beratungsfirma Sentix unter 1114 Anlegern hervorgeht.
Das Wichtigste in Kürze
- Doch ist mit Blick auf die Aussichten offenbar der Zenit überschritten.
Die Erwartungen der Anleger, dass sich die gute Lage weiter verbessern kann, blieben zwar noch klar positiv, doch sackte das Barometer dazu auf 29,8 Punkte von 35,3 Zählern ab.
Mit Blick auf die Konjunktur sei dies insgesamt noch nicht besorgniserregend: «Für die Aktienmärkte dagegen, die sehr stark auf die Erwartungen der Anleger fokussieren, könnte diese Entwicklung zu einer erhöhten Marktvolatilität beitragen», sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner am Montag.
Er verweist auf ähnliche Phasen in den Jahren 2006 und 2010, worauf Zwischenkorrekturen am Aktienmarkt von rund 10 Prozent gefolgt seien. «In diesem Umfeld bleibt die EZB weiter im Fokus. Bisher ist keine Abkehr von der expansiven Geldpolitik erkennbar», erklärte Hübner.
Die wirtschaftlichen Öffnungsschritte liessen auch in Deutschland die konjunkturelle Lagebeurteilung nach oben gehen. Mit dem 14. Anstieg in Folge klettert dieses Barometer auf den besten Wert seit November 2018. «Obwohl auch in Deutschland bei den Erwartungen der Zenit durchschritten scheint, verbessert sich der Gesamtindex auf 33,8 Punkte», erläuterte der Sentix-Geschäftsführer.