Krankenkassen

Krankenkassen-Aufschlag trifft Romands und Tessiner härter

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Nächstes Jahr steigen die Krankenkassenprämien im Schnitt um 0,5 Prozent. Doch wo die Prämien bereits hoch waren, steigen sie überdurchschnittlich.

krankenkassenprämien
Versicherungskarten verschiedener Krankenkassen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Schnitt steigen 2021 die Krankenkassenprämien um 0,5 Prozent.
  • Deutschschweizer zahlen im Schnitt jährlich 840 Franken weniger als die Romands.

Auch nächstes Jahr bleibt der grosse Prämien-Schock aus. Schweizer zahlen im Schnitt 0,5 Prozent mehr für die Krankenkasse. Gesundheitsminister Alain Berset spricht von einem «sehr moderaten» Preisanstieg.

Allerdings gibt es regionale Unterschiede. Im Tessin steigen die Prämien um 2,1 Prozent, in den Kantonen Jura und Wallis um 2 beziehungsweise 1,6 Prozent. Gleichzeitig sinken kommendes Jahr die Krankenkassenprämien für Zürcher um 0,7 Prozent.

Je nach Wohnort gibt es markante Unterschiede, wie eine neue Analyse des Vergleichsportals Moneyland.ch zeigt. Das Fazit: Nicht nur müssen die Westschweizer und Tessiner kommendes Jahr einen höheren Aufschlag hinnehmen. Auch insgesamt sind in der lateinischen Schweiz die Prämien deutlich höher.

«Hauptursache für die Prämiendifferenzen sind die unterschiedlich hohen Gesundheitskosten je nach Prämien- und Sprachregion», erklärt Moneyland.ch-Analyst Felix Oeschger. Heisst: Im Schnitt sind die Gesundheitskosten pro Kopf in der Romandie und im Tessin höher als in der Deutschschweiz.

Krankenkasse
Westschweizer zahlen für die Krankenkasse deutlich mehr. - Moneyland.ch

Dieser Effekt hat direkte Auswirkungen auf das Portemonnaie. In der Deutschschweiz zahlen erwachsene Versicherte ab 26 Jahren kommendes Jahr durchschnittlich eine Prämie von 367 Franken pro Monat. In der Westschweiz sind es hingegen 437 Franken monatlich. Auf das Jahr gerechnet zahlen Romands also 840 Franken mehr.

Nicht viel besser sieht es im Tessin aus. Versicherte zahlen im 431 Franken pro Monat. Pro Jahr also rund 770 Franken mehr als Deutschschweizer.

Die gleiche Entwicklung gibt es auch bei den jungen Erwachsenen: Zwischen 19- und 25-Jährige zahlen in der Romandie monatlich im Schnitt 320 Franken, Tessiner 298 Franken, Deutschschweizer 259 Franken.

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