Mark Zuckerberg musste im US-Repräsentantenhaus Rede und Antwort stehen. Doch viele Fragen blieben unbeantwortet.
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Mark Zuckerberg musste mal wieder vor US-Politikern antraben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Digitalwährung Libra ist in den USA hoch umstritten.
  • Demokraten kritisieren den Facebook-Konzern für den laschen Umgang mit Fake News.
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Seine letzte Anhörung in Washington wurde zum Viral-Hit. Das Netz machte sich über Mark Zuckerberg lustig, weil er wie ein Roboter agierte.

Das hat Facebook-Gründer überwunden. Als er gestern vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses auftrat, wirke er natürlicher. Doch die Stimmung war nicht besser.

Zuckerberg musste die Digitalwährung Libra verteidigen. Während das Projekt in der Schweiz auf offene Ohren stösst, hat die Kryptowährung in den USA massiv Gegenwind.

«Haben viele Probleme gehabt»

«Wir haben in den vergangenen Jahren viele Probleme gehabt. Und ich bin sicher, Leute wünschen sich, dass irgendjemand anderes mit der Idee kommt, nur nicht Facebook», sagte Zuckerberg.

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Cambridge Analytica hat Daten von Facebook erhalten. - dpa

Mit Problemen meint der Facebook-Gründer etwa den Skandal um Cambridge Analytica. Letztes Jahr kam raus, dass das soziale Netzwerk Daten von 87 Millionen Nutzern ohne deren Wissen an die dubiose Datenfirma weitergeleitet hat.

Gerade die Demokraten haben Zuckerberg auf dem Kicker. Die Anhörung begann mit einer fünfminütigen Wutrede der Ausschussvorsitzenden Maxine Waters. Sie warf Zuckerberg vor, Politikern eine «Lizenz zum Lügen» ausgestellt zu haben.

Facebook will keinen Faktencheck

Denn: Facebook will keinen Faktencheck für politische Aussagen einführen. Die Demokraten sehen dies als Freibrief zur Desinformation – gerade mit Blick auf den Präsidentschaftswahlkampf 2020.

Angriffslustig auch Alexandria Ocasio-Cortez, neuer Stern am Himmel der Demokraten. Sie fragte Zuckerberg, ob sie eine Anzeige mit der Behauptung schalten könne, dass ein republikanischer Kandidat ihren Klimaplan unterstütze – was für die Konservativen ein No Go ist.

Zuckerberg kam bei der Frage ins Schwimmen. «Ich weiss es nicht», erklärte der Facebook-Chef.

Republikaner gaben sich gemässigter

Dem Tech-Unternehmer positiver gesinnt waren die Republikaner. Patrick McHenry erklärte zwar, er habe «Zweifel, was Facebook und Libra angeht». Doch wenn ihn die Vergangenheit eins gelehrt habe, dann dass es besser sei, «auf der Seite der amerikanischen Innovation» zu stehen.

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Mark Zuckerberg will die US-Politik von Libra überzeugen. - dpa-infocom GmbH

Regulierer befürchten, dass Libra das Finanzsystem destabilisieren könnte. Zudem glauben Kritiker, dass die Währung für Geldwäsche und Terror-Finanzierung eingesetzt werden könnte.

Zuckerberg warnte, dass Länder wie China bei der Entwicklung von Digitalwährungen nicht davonziehen zu lassen. Versicherte aber: «Facebook wird nicht Teil eines Starts von Libra irgendwo auf der Welt sein, bis die US-Regulierer ihre Zustimmung gegeben haben.»

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