Mehr Millionäre, weniger Ungleichheit rund um den Globus
Die Zahl der Millionäre wächst weltweit. Auch bei der Verteilung der Vermögen bewegt sich einer Analyse zufolge etwas: Die Ungleichheit sei rückläufig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Credit Suisse hat die Resultate des jährlichen «Global Wealth Report» veröffentlicht.
- Demnach ist die Zahl der Millionäre weltweit um rund 5,2 Millionen Personen angestiegen.
- Auch die Vermögensungleichheit hat seit Beginn des 21. Jahrhunderts stark abgenommen.
Weltweit gibt es einer Studie zufolge immer mehr Millionäre. 2021 legte die Zahl dank boomender Börsen und steigender Immobilienpreise zu: Im Vergleich zum Vorjahr um knapp 5,2 Millionen auf fast 62,5 Millionen Menschen. Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten Vermögensstudie der Credit Suisse hervor.
Die Ökonomen des Geldhauses legen den «Global Wealth Report» seit 2010 jährlich vor. Sie rechnen damit, dass der Club der Reichen in den kommenden fünf Jahren auf mehr als 87 Millionen wachsen wird.
Mehr Millionäre auf lange Sicht
«Die aussergewöhnlichen Vermögenszuwächse des letzten Jahres dürften sich in den Jahren 2022 und 2023 teilweise umkehren.» Dies begründe sich damit, dass mehrere Länder mit einem langsameren Wachstum oder gar einer Rezession zu kämpfen haben. Trotzdem gehen die Experten in ihrer Fünfjahresprognose von einem anhaltenden Vermögensanstieg aus.
Ende vergangenen Jahres lebten die mit Abstand meisten Millionäre demnach weiterhin in den USA: Fast 24,5 Millionen Millionäre, was einem Plus von 2,49 Millionen zum Vorjahr entspricht. Deutschland zählte der Analyse zufolge Ende des Jahres 2021 etwas weniger als 2,7 Millionen Millionäre. Das waren nach jüngsten Daten 58'000 weniger als ein Jahr zuvor.
In Summe legte das weltweite Vermögen der privaten Haushalte binnen Jahresfrist um 9,8 Prozent auf 463,6 Billionen Dollar zu. Die Menschen in Deutschland kamen demnach Ende 2021 in Summe auf ein Vermögen von 17,5 (2020: 18,3) Billionen Dollar (derzeit 17,10 Billionen Franken).
Vermögensverluste seien fast immer mit einer Währungsabwertung gegenüber dem US-Dollar verbunden gewesen. Dies erklärte der Ökonom Anthony Shorrocks, der den Bericht verfasst hat.
Schere zwischen Arm und Reich schrumpft
Er fügte hinzu: «Eine Analyse des Median-Vermögens innerhalb einzelner Länder und auf weltweiter Ebene zeigt: Die globale Vermögensungleichheit ist in diesem Jahrhundert aufgrund des höheren Wachstumstempos in den Schwellenländern zurückgegangen. Durchschnittshaushalte waren deshalb in den vergangenen zwei Jahrzehnten in der Lage, Vermögen aufzubauen.»
Im Unterschied zu anderen Vermögensstudien berücksichtigt die Credit Suisse in ihren Berechnungen auch Immobilienwerte. Andere Studien, etwa diejenige der Deutschen Bundesbank, summieren lediglich Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen.