Meyer Burger erhält 39,5 Mio. USD Brückenfinanzierung
Der Solarmodulhersteller Meyer Burger sichert sich eine Brückenfinanzierung von 39,5 Mio. USD. Die Aktie reagiert mit einem Kurssprung von über 200 Prozent.
Meyer Burger hat eine besicherte Brückenfinanzierungsfazilität in Höhe von 39,48 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Dies soll dem Unternehmen ausreichend Liquidität verschaffen.
Ziel ist es, mit Anleihegläubigern und dem Energieunternehmen DESRI eine Restrukturierungslösung zu finden. Das berichtet die «Handelszeitung».
Meyer Burger soll stabilisiert werden
Die Finanzierung ist in mehrere Tranchen aufgeteilt. Die erste Tranche von 19,7 Millionen US-Dollar will das Unternehmen sofort abrufen.
Die Fazilität läuft bis spätestens 17. Januar 2025. Mit dieser Finanzspritze wolle man das Unternehmen stabilisieren.
Die Produktionskapazität soll dabei auf 1,4 Gigawatt pro Jahr steigen, erklärte Franz Richter, Executive Chairman, in einer Mitteilung.
Kreditgeber und Konditionen
Die Kreditgeber setzen sich aus verschiedenen Fonds zusammen. Laut «Solarserver» sind dies unter anderem Highbridge Capital Management und LMR Partners.
Bei ihnen handelt es sich um bestehende Anleihegläubiger.
Für die Fazilität werden bestimmte Gebühren fällig; dazu gehört auch eine Ausstiegsgebühr. Die Verfügbarkeit weiterer Tranchen ist an das Erreichen zusätzlicher Meilensteine geknüpft.
Meyer Burger strebt eine endgültige Vereinbarung noch im Dezember an. Das Unternehmen will seine finanzielle Lage langfristig stabilisieren.
Restrukturierungsberater ernannt
Wie «PV Magazine» berichtet, hat Meyer Burger zudem einen Restrukturierungsberater ernannt. Das Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal soll die operative Transformation unterstützen.
Der US-Kunde DESRI zeigt weiterhin Interesse an Solarmodulen aus nicht-chinesischer Produktion. Das Schweizer Imtermehmen hofft, diesen wichtigen Kunden möglicherweise zurückzugewinnen.
Extreme Kursbewegungen bei Meyer Burger
Die Nachricht über die Brückenfinanzierung löste extreme Kursbewegungen aus. Laut «Der Aktionär» sprang der Aktienkurs von Meyer Burger zeitweise um 220 Prozent nach oben.
Trotz des Kursanstiegs bleibt die Lage angespannt, denn die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 97 Prozent an Wert verloren. Der aktuelle Kurssprung mildert diesen Verlust nur geringfügig ab.
«Der Aktionär» warnt, dass die Krise noch nicht überwunden sei und das Papier weiterhin hohen Schwankungen unterworfen sein könnte. Anleger, die auf erneuerbare Energien setzen wollen, könnten stattdessen den Save The World Index in Betracht ziehen.