Mieter weichen vermehrt in Agglomeration aus

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Zürich,

Schweizer Mieter und Käufer waren mit steigenden Immobilienpreisen im Jahr 2024 konfrontiert.

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In Zürich wurden Mietwohnungen um 5 Prozent teurer. (Archivbild) - keystone

Schweizerinnen und Schweizer auf Wohnungssuche waren 2024 mit erneut höheren Mieten konfrontiert. Vor allem in den Grossstädten musste tiefer in die Tasche gegriffen werden. Weil das Wohnen in den Zentren immer teurer und das Angebot knapper wird, sind viele Haushalte im vergangenen Jahr in verkehrstechnisch gut angebundene Agglomerationen ausgewichen.

Der Druck auf diese Gemeinden erhöht sich nun ebenfalls. Zu diesem Schluss kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Analyse des Immobiliendienstleisters CSL. Grund dafür ist die nach wie vor sehr grosse Nachfrage nach Wohnraum.

Das zeigt sich an der Leerwohnungsziffer, die laut Studie schweizweit bei nur noch 1,08 Prozent liegt und damit auf ein Rekordtief gesunken ist. Dadurch seien die Preise weiter in die Höhe geklettert, wobei die Angebotsmieten deutlich stärker zugelegt hätten als die Bestandsmieten, sagte CSL.

Mietexplosion trifft auch Kaufwillige

In Zürich wurden Mietwohnungen um 5 Prozent teurer, in der Rive Gauche in Genf um 3 Prozent und in Lausanne sogar um 6 Prozent. Auch Kaufwillige hätten sich vermehrt für Wohneigentum in umliegenden Gemeinden entschieden, heisst es in der Mitteilung.

Denn für Einfamilienhäuser und Stockwerkeigentum musste im vergangenen Jahr ebenfalls mehr bezahlt werden. Dabei seien die Preise in der Region Zürich am meisten gestiegen.

Die gesunkenen Hypothekarzinsen hätten die Nachfrage zusätzlich angekurbelt, hielt CSL weiter fest. Es werde damit gerechnet, dass aufgrund des tieferen Zinsumfelds auch die Zahlungsbereitschaft der Käufer steige.

Immobilienmarkt: Zukunftsaussichten

An gut erschlossenen Lagen seien Einfamilienhäuser ein zunehmend knappes Gut. Auf dem Büromarkt zeigt sich in den grossen Städten ein ähnliches Bild. Auch hier hätten sich an begehrten Lagen die Mieten weiter erhöht, schrieb CSL.

In den Peripherien hingegen seien die Preise gesunken. Während das Angebot an freien Büros in Zürich, Lausanne und Genf zurückging, habe es sich im Umland teilweise beträchtlich ausgeweitet. Mit Blick auf das zukünftig zu erwartende Einwanderungswachstum dürften laut den Experten von CSL auch künftig Immobilien stark nachgefragt werden.

Die anstehende Senkung des Referenzzinssatzes im März 2025 dürfte bei den Bestandesmieten kurzfristig Entlastung bringen. Für das laufende Jahr wird aber insgesamt mit einem «moderaten» Wachstum der Wohnpreise gerechnet.

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Kommentare

User #3574 (nicht angemeldet)

Tiefe Zinsen helfen nicht, wenn Eigenkapital und Tragbarkeit nicht erfüllt ist.

Huldrych Ammann

Das nennt sich Angebot und Nachfrage. Die Linken befürworten offene Grenzen für Fachkräfte aller Couleur. Diese nehmen gerne die Gratis-Unterbringung an.

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