Nach hoher Busse: Drehorgel-Seniorin erhält 4000 Stutz Spenden!

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Zürich,

Eveline Weggler spielt immer wieder auf dem Marktplatz Oerlikon ZH Drehorgel. Weil sie das nicht darf, bekam sie eine Busse aufgebrummt. Spender helfen ihr nun.

Drehorgeln
Strassenmusik ohne Genehmigung: Das kann in Zürich teuer werden. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eveline Weggler muss eine Busse zahlen, weil sie in Oerlikon unerlaubt Drehorgel spielt.
  • Unterstützende haben nun Spenden für die 75-Jährige gesammelt, um ihr zu helfen.
  • Die Seniorin kritisiert, dass die Regeln für Strassenmusik in Zürich nicht genügen.

Viele Zürcher kennen Eveline Weggler vom Marktplatz Oerlikon ZH. Hier spielt die 75-Jährige regelmässig Drehorgel und begeistert die Passantinnen und Passanten.

Weniger erfreut über ihre Präsenz zeigt sich hingegen die Stadt Zürich. Sie belegte Weggler mit einer Busse, weil sie für ihre Musikauftritte keine Genehmigung habe. 1600 Franken muss sie zahlen.

Für die Seniorin, die von 1000 Franken Pension pro Monat lebt, eine unmögliche Summe.

Strassenmusiker
Strassenmusiker sind nicht überall gern gesehen. (Symbolbild) - Depositphotos

Umso mehr freute sich die Rentnerin, als ihr am Dienstag eine Spende von 4000 Franken überreicht wurde, berichtet der «Tagesanzeiger».

Unterstützende sammeln 4000 Franken Spenden

Gesammelt hat das Geld Berto Dünki aus Basel. Er hatte von der Busse gelesen und sich sofort aufgemacht, für Weggler Spenderinnen und Spender zu finden. 3400 Franken gaben mehrere Unterstützende, Dünki rundete auf 4000 Franken auf.

Das Bussgeld kann die Drehorgel-Seniorin damit locker zahlen. Vom Rest des Geldes, verrät sie dem «Tagesanzeiger», wolle sie sich auch mal selbst etwas Gutes tun.

Magst du Strassenmusik?

Bussen haben sie nämlich schon so einige zahlen müssen in ihrem Leben. Und so kritisiert sie auch die Vorschriften für Strassenmusik in Zürich, die sie als ungerecht empfindet.

So wäre sie etwa sogar bereit, für eine Bewilligung zu zahlen. Aktuell dürfe sie nur zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten spielen – und etwa nicht, wenn Markt ist.

Drehorgel
Drehorgel-Spielerin Eveline Weggler muss eine Busse zahlen. Unterstützende sammelten nun Spenden für sie. (Symbolbild) - Depositphotos

Doch gerade Markttage wären für sie lukrative Tage. An Orten zu spielen, an denen nichts los ist, bringe dagegen nichts. Bis auf weiteres, kündigt Weggler an, werde sie ihre Drehorgel deshalb auch weiter unerlaubt erklingen lassen. Und eine erneute Busse riskieren.

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Kommentare

User #3711 (nicht angemeldet)

Ich spiele selbst mein ganzes Leben schon Musik und verfüge mit Gitarre Schwyzerörgeli über ein gutes unplugged Repertoire. Vor 2 Jahren musste ich regelmäßig nach Zürich und habe im Seefeld mittags aufgespielt. Es braucht viel Mut und Können live und ohne Verstärker zu singen und zu spielen . Digitales Geld verhindert zudem die Einnahmen. Meine Darbietungen waren ca 90Minuten Konzert ohne Wiederholungen. Dabei kamen jeweils ca 25fr Spende zusammen. Und oben am Bellevue ist eine 6spurige Autostrasse. Das ist keine schöne Situation. In Zug ist es besser. Ruhig und voller Touristen . Winterthur ist ganz schlimm. Bewilligung einholen auf der Stadtpolizei für 25fr. In Zürich werde ich nicht mehr spielen. Denn: die Menschen dort sind nicht mehr normal. Für Drehörgelimusik braucht es keine Überwindung. Das kann jedermann. Ich spiele am liebsten auf dem Campingplatz.

User #3968 (nicht angemeldet)

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