Migros findet Maskenpflicht in Läden «nicht notwendig»

Angesichts der steigenden Fallzahlen von Neuinfektionen fordert Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch eine Ausweitung der Maskenpflicht. Dies beispielsweise in öffentlichen Gebäuden oder Läden.

«Wir müssen agieren, bevor uns die Kontrolle entgleitet», sagte Corine Mauch in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Je länger man bei steigenden Fallzahlen warte, desto schwieriger werde es. Ohne weitere Massnahmen könnten die Dinge innert Tagen aus dem Ruder laufen.

Andere Kantone wie Genf oder Basel setzten bereits auf eine Maskenpflicht in den Läden. Zürcher Detailhändler sehen den Sinn dahinter aber noch nicht ganz.

«Aus unserer Warte ist eine schweizweite Maskenpflicht im Detailhandel nicht notwendig. Der Schutz ist auch ohne gewährleistet», erklärt Migros-Sprecher Marcel Schlatter. Nach Monaten der Erfahrung verfüge der orange Riese über ausgeklügelte und sehr erfolgreiche Schutzkonzepte.

Konkurrentin Coop zeigt sich deutlich bedeckter, was eine Ausweitung der Maskenpflicht angeht. «Wir halten uns an die behördlichen Vorgaben. Und sind schweizweit auf eine allfällige Maskenpflicht in den Verkaufsstellen vorbereitet», sagt Mediensprecherin Marilena Baiatu auf Anfrage.

Auch der Gewerbeverband des Kantons Zürich erachtet eine flächendeckende Maskenpflicht als übertrieben. «Punktuell mag das Tragen von Masken sinnvoll sein», so Geschäftsleiter Thomas Hess.

Aber: «Die Gewerbebetriebe haben im Verlauf der Corona-Krise mehrfach gezeigt, dass sie schnell auf neue Situationen reagieren können. Und Massnahmen zum Wohl der Gesamtbevölkerung umsetzen können.» Deshalb teilt der Gewerbeverband Corine Mauchs Forderung einer generellen Maskenpflicht nicht.

Seit dem Ende der ausserordentlichen Lage liegt der Ball für Corona-Massnahmen bei den Kantonen. Ob im Zürcher Detailhandel bald eine Maskenpflicht gilt, hängt also von der kantonalen Regierung ab.