Milchverarbeiter Hochdorf steht zum Verkauf trotz Rückkehr in die Gewinnzone.
Der Milchverarbeiter Hochdorf sieht keine Perspektive mehr, die finanziellen Altasten abtragen zu können. Bild: Mit Milchpulver abgefüllte Säcke, die in der Fabrik in Hochdorf lagern. (Archivbild)
Der Milchverarbeiter Hochdorf sieht keine Perspektive mehr, die finanziellen Altasten abtragen zu können. Bild: Mit Milchpulver abgefüllte Säcke, die in der Fabrik in Hochdorf lagern. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Der kriselnde Milchverarbeiter Hochdorf steht zum Verkauf. Trotz einer Rückkehr in die operative Gewinnzone ist eine Sanierung des Bimbosan-Herstellers aus eigener Kraft vom Tisch – zu schwer wiegen die finanziellen Altlasten.

Hochdorf will nun die Ansprache potenzieller Investoren ausweiten. Zur Debatte stehen verschiedene Optionen, wie der Babynahrungs- und Milchpulverhersteller am Dienstag mitteilte. Der Fokus liege auf einem Verkauf oder Teilverkauf, wobei der Zusammenhalt des operativen Geschäfts angestrebt werde. Entscheide seien aber noch keine gefallen.

Zukunftsaussichten für das Unternehmen

Management und Verwaltungsrat würden «gemeinsam alles daransetzen, dass das Geschäft auf einer nachhaltigen finanziellen Grundlage weitergeführt und die Arbeitsplätze erhalten werden können». Derzeit zählt Hochdorf rund 333 Mitarbeitende.

Die Führungsspitze zeigt sich dabei zuversichtlich für die Zukunft des Unternehmens: Die positive operative Entwicklung bestätige, dass der Milchverarbeiter über ein tragfähiges Geschäftsmodell verfüge.

Hochdorf hat sich in den letzten Jahren einer Neuausrichtung sowie harten Einschnitten unterzogen. So beschloss das Unternehmen etwa, die Produktion im luzernischen Hochdorf bis 2025 zu schliessen und die Fabrikation in der Ostschweiz in Sulgen zu konzentrieren. Auf der anderen Seite sollten aber auch neue Einnahmen erschlossen werden, etwa mit dem angestrebten Eintritt in den US-Markt im kommenden Jahr.

Neuausrichtung und finanzielle Herausforderungen

Dabei machte Hochdorf durchaus Fortschritte, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Sowohl Umsatz als auch Betriebsgewinn seien im Geschäftsjahr über den eigenen Erwartungen ausgefallen, hiess es. Auf betrieblicher Ebene fand das Unternehmen mit einem EBITDA im höheren einstelligen Millionenbereich wieder in die Gewinnzone zurück.

Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von gut 10 Millionen zu Buche gestanden. Und das operative Geschäft verbrennt nicht länger Geld, sondern generierte 2023 einen Cashflow im knapp zweistelligen Millionenbereich. Die Liquidität für den laufenden Betrieb ist denn auch gesichert, wie Hochdorf festhält.

Und doch: In absehbarer Zeit sehen Management und Verwaltungsrat keinen Weg, wie das Unternehmen seine hohen finanziellen Altlasten alleine schultern kann.

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