Milliardenverlust bei Bayer

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Deutschland,

Der Dax-Konzern Bayer kämpft mit enormen Verlusten und einem schwachen Agrargeschäft.

Das Bayer-Kreuz, das Logo des Unternehmens, leuchtet auf dem Werksgelände von Bayer in Leverkusen.
Das Bayer-Kreuz, das Logo des Unternehmens, leuchtet auf dem Werksgelände von Bayer in Leverkusen. - Thomas Banneyer/dpa

Wer Mitte des vergangenen Jahrzehnts Bayer-Aktien gekauft hat, hat enorme Verluste erlitten. Der Dax-Konzern kämpft mit einem schwachen Agrargeschäft. Die Reaktion an der Börse ist deutlich.

Konzernweit sank der Umsatz im dritten Quartal im Jahresvergleich um 3,6 Prozent auf 9,97 Milliarden Euro. Dabei konnte lediglich die Sparte für rezeptfreie Medikamente den Erlös zumindest ein klein wenig steigern. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach um fast 30 Prozent auf 939 Millionen Euro ein.

Unter dem Strich fiel ein Verlust von knapp 4,2 Milliarden Euro an – nach einem Minus von 4,57 Milliarden vor einem Jahr. Das abermalige Minus geht vor allem auf Abschreibungen auf die Agrarsparte zurück.

Die Erwartung an das Gesamtjahr schwächte der Leverkusen Traditionskonzern ab, der 2018 den US-Rivalen Monsanto übernommen und damit eine Vielzahl an Glyphosat-Klagen gewissermassen geerbt hat. Die Rechtsstreitigkeiten kosten Bayer Milliarden.

Agrarchemie-Sparte als Hauptproblem

In der Agrarchemie-Sparte, in die Monsanto aufgegangen ist, schrieb Bayer im dritten Quartal Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von fast 3,3 Milliarden Euro ab. Die Abschreibungen auf den Firmenwert in dieser Sparte belaufen sich seit der Monsanto-Übernahme im Jahr 2018 Bayer zufolge auf insgesamt 12,9 Milliarden Euro.

Im Agrarbereich sei die Marktentwicklung schlechter als erwartet, insbesondere in Lateinamerika, erklärte Bayer-Chef Bill Anderson. Zudem seien die Preise im Pflanzenschutzgeschäft weiter unter Druck. Die Perspektive für das kommende Jahr ist verhalten.

Der ohnehin schon niedrige Aktienkurs ist in der Folge auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren eingebrochen. Die Anteilsscheine sackten an der Börse um zwischenzeitlich 14 Prozent auf etwas über 21 Euro ab.

Aus dem Monsanto-Abwärtstrend hat sich die Firma nie richtig befreien können: Seit Sommer 2018 ist Bayers Börsenwert von knapp 92 Milliarden Euro auf zuletzt nur noch circa 21 Milliarden Euro gesunken.

Im Jahr 2015 – also bevor die Monsanto-Übernahme 2016 eingeleitet wurde – war Bayer zwischenzeitlich der wertvollste Konzern Deutschlands, damals war er rund 120 Milliarden Euro wert.

Kommentare

User #1786 (nicht angemeldet)

Tja, immer mehr, mehr, mehr und dann kommt das Aus. Aber in Deutschland scheint das normal zu sein.

User #5915 (nicht angemeldet)

Tja, so gehts, wenn man sich an den Aktienmärkten handeln lässt. So ist das Risiko. Sonst bleibt den Aktienmärkten fern.

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