Schwierige Aussichten: Bayer AG weiter im Sinkflug
Nach dem 78-Millionen-Dollar-Urteil in den USA ist die Aktie der Bayer AG stark angeschlagen. Analysten blicken skeptisch auf die kommende Entwicklung.
Die Bayer-Aktie geriet in den letzten Tagen stark unter Druck. Am Mittwoch verzeichnete das Papier einen dramatischen Kurseinbruch von 6,8 Prozent, wie «Börse Global» berichtet. Grund dafür sind erneut Sorgen um die PCB-Rechtsstreitigkeiten in den USA.
Auch danach setzte sich der Abwärtstrend fort. Damit nähert sich der Kurs dem September-Tief von 25,47 Euro.
* Doppelschlag gegen die BAYER-AG *
— Nico DaVinci (@NDVnews) October 11, 2024
- PCB, Glyphosat - Das Monsanto-Erbe bleibt toxisch
Damals, 2018/2019, hatten sich die Börsen-Glaskugler des Handelsblattes bei der BAYER AG nur auf Glyphosat konzentriert und wesentliche Risiken vollkommen ausser acht gelassen.
Ich wies… pic.twitter.com/4MBsqdpLid
Neue negative Schlagzeilen belasten den Konzern zusätzlich. Ein US-Gericht verurteilte Bayer zu einer Strafe von 78 Millionen Dollar in einem weiteren Glyphosat-Verfahren, wie «Reuters» berichtet.
Düstere Prognosen für die Bayer AG
Analysten sehen die kurzfristigen Aussichten für die Bayer-Aktie skeptisch. Die US-Investmentbank Goldman Sachs stuft das Papier laut «dpa-AFX» weiterhin als «Neutral» ein. Das Kursziel liegt bei 30 Euro.
Auch die Deutsche Bank rät zum Halten der Aktie, wie aus den Daten von «Finanzen.net» hervorgeht. Berenberg und Jefferies & Company teilen diese Einschätzung ebenfalls.
Für die kommende Woche erwarten Experten eine Fortsetzung des Abwärtstrends. Ein Durchbrechen der 25-Euro-Marke scheint möglich, sofern keine positiven Nachrichten den Kurs stützen.
Glyphosat bleibt Dauerthema für Bayer
Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sorgt weiterhin für juristische Probleme. Tausende Kläger machen das Mittel für ihre Krebserkrankungen verantwortlich.
Die Bayer AG bestreitet einen Zusammenhang zwischen Glyphosat und Krebs vehement. Trotz einiger Gerichtssiege häufen sich die Niederlagen für den Konzern.
Die jüngste Verurteilung des Konzerns in Philadelphia könnte weitere Klagen nach sich ziehen. Bayer hat angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Monsanto-Übernahme brachte Bayer an die Spitze
Die Bayer AG ist ein multinationaler Konzern mit Sitz in Leverkusen. Das Unternehmen ist in den Bereichen Gesundheit und Agrarwirtschaft tätig.
Bayer beschäftigt weltweit rund 100'000 Mitarbeiter und erzielte 2023 einen Umsatz von 50,7 Milliarden Euro. Zu den bekanntesten Produkten zählen Aspirin und das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat.
Die Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto 2018 brachte Bayer neben Wachstumschancen auch massive rechtliche Risiken. Der Konzern kämpft seither mit den Folgen dieser Akquisition und den damit verbundenen Glyphosat-Klagen.