Moskau diskutiert über Rubelzahlungen auch für andere Rohstoffe
Nachdem bereits Gas nur noch in Rubel erhältlich sein soll, diskutiert Moskau über eine Ausweitung der Zahlungen mit der nationalen Währung für Exportgüter.
Das Wichtigste in Kürze
- Moskau möchte weitere Güter nur noch über Rubelzahlungen verkaufen.
- Neben dem russischen Gas sollen neu auch Öl und weitere Rohstoffe dazugehören.
Nach dem angekündigten Übergang zu Rubelzahlungen für russisches Gas diskutiert Moskau nun über eine Ausweitung der Praxis. Sie wollen auch den Export von anderen Rohstoffen und Waren mit der nationalen Währung begleichen.
Kremlsprecher Dmitri Peskow begrüsste eine solche Initiative von Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin. Dieser schlug vor, auch Öl und weitere Rohstoffe in Rubel begleichen zu lassen. Die Verwendung der nationalen Währung sei unausweichlich, meinte Peskow am Mittwoch. Das Prestige des Dollar sei «ziemlich ins Wanken» geraten.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte erklärt: Wegen der Sanktionen des Westens und des Einfrierens staatlicher Reserven für Moskau hätten Euro und Dollar keinen Wert mehr. Der Kremlchef soll an diesem Donnerstag bei einem Treffen erklären, ab wann genau westliche Kunden in Rubel bezahlen sollen.
Bezahlung mit Rubel
Parlamentschef Wolodin sagte, im Export sollten andere Rohstoffe wie Metalle, Kohle sowie Dünger und Getreide ebenfalls in Rubel bezahlt werden. «Die europäischen Staaten haben alle Marktinstrumente, um in Rubel zu bezahlen», schrieb Wolodin bei Telegram. «Eine Zusammenarbeit sollte für beide Seiten Vorteile haben.» Der Rubel hat seit Putins Ankündigung wieder deutlich an Wert gegenüber dem Dollar und dem Euro gewonnen.
Wolodin sagte, die europäischen Staaten sollten endlich aufhören, nach Begründungen zu suchen, warum Zahlungen in Rubel angeblich nicht möglich seien. Deutschland etwa hatte mit Blick auf die vereinbarten Gaslieferungen Russland Vertragsbruch vorgeworfen, weil keine Rubelzahlungen vorgesehen seien. «Wenn Sie Gas erhalten wollen, dann suchen Sie Rubel», schrieb Wolodin.