Musk-kritischer Brief: SpaceX entlässt mehrere Mitarbeiter
Die Tweets von Tech-Milliardär Elon Musk nerven auch einige seiner Angestellten bei SpaceX. Ein paar von ihnen wurden nun wegen kritischer Äusserungen gefeuert.
Das Wichtigste in Kürze
- Elon Musk hat mit seinem Twitter-Auftritt einige Mitarbeiter von SpaceX verärgert.
- Diese sammelten Unterschriften für einen Brief gegen den Unternehmens-Boss.
- Die Aktion hatte nun Entlassungen zur Folge.
Das Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk hat mehrere Mitarbeiter gefeuert. Diese hatten das öffentliche Verhalten des Unternehmenschefs in einem Brief kritisiert.
Eine «kleine Gruppe» von Mitarbeitern habe versucht, Unterschriften von Kollegen für den Brief zu sammeln. Das schrieb SpaceX-Betriebsdirektorin Gwynne Shotwell in einer am Freitag von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen E-Mail an die Belegschaft.
«Haben wichtige Arbeit zu leisten»
Die Aktion habe bei einigen Angestellten Unbehagen ausgelöst. Mehrere Mitarbeiter hätten sich «unwohl, eingeschüchtert, schikaniert und/oder verärgert» durch das Verhalten ihrer Kollegen gefühlt.
Der Brief habe Druck ausgeübt, «etwas zu unterschreiben, das nicht ihrer Sichtweise entsprach», schrieb Shotwell. «Wir haben zu viel wichtige Arbeit zu leisten und brauchen diese Art von übersteigertem Aktivismus nicht», fügte sie hinzu.
SpaceX leitete laut Shotwell eine Untersuchung zu dem Fall ein und «stellte eine Reihe an beteiligten Mitarbeitern fest». Angaben zur genauen Zahl der Mitarbeiter machte sie nicht.
Tweets schaden SpaceX
Über den Brief hatte zuerst die Website «The Verge» berichtet. SpaceX-Mitarbeiter kritisierten darin Musks Auftreten in der Öffentlichkeit und verwiesen auch auf jüngst laut gewordene Missbrauchsanschuldigungen gegen den Unternehmenschef.
Das Verhalten Musks sei «eine Quelle regelmässiger Ablenkung und Beschämung für uns», hiess es in dem Brief. «Als unser Geschäftsführer und prominentester Sprecher wird Elon als das Gesicht von SpaceX gesehen. Jeder Tweet, den Elon absetzt, ist de facto ein öffentliches Statement des Unternehmens», schrieben die Verfasser.
Musk, der auch den E-Auto-Konzern Tesla leitet, ist äusserst aktiv auf Twitter und nutzt die Plattform immer wieder für Provokationen. Im April hatte Musk die Übernahme des Kurzbotschaftendiensts für 44 Milliarden Dollar (41,7 Milliarden Euro) angekündigt.