Nestlé dementiert Hackerattacke
Nestlé ist ins Kreuzfeuer von aktivistischen Hackergruppen geraten. Diese haben in der Nacht auf Mittwoch angeblich gehackte Nestlé-Daten ins Netz gestellt.
Laut Nestlé entbehrt die Behauptung eines Cyberangriffs allerdings jeglicher Grundlage.
Die Hackergruppe Kelvinsecurity veröffentlichte ein kleines Muster der fraglichen Datenbankeinträge über Twitter, machte aber geltend, insgesamt 10 Gigabyte an Daten erbeutet zu haben. Grosse Aufmerksamkeit verschaffte den Aussagen die Weiterverbreitung über den Twitteraccount «LatestAnonPress», der nach eigenen Angaben zum Hackerkollektiv Anonymous gehört. Dies ist allerdings schwierig zu überprüfen, da es sich bei Anonymous um eine dezentrale Gruppierung handelt.
Die Behauptung einer Cyberattacke gegen Nestlé und ein daraus entstehendes Datenleak entbehre jeglicher Grundlage, entgegnete Nestlé in einer Stellungnahme. Es handle sich um einen Fall vom Februar dieses Jahres, als randomisierte und hauptsächlich ohnehin öffentlich verfügbare Testdaten für eine kurze Zeit aus Versehen online gestellt worden seien.
Man habe den Fall schnell untersucht und sei zum Schluss gekommen, dass keine weiteren Massnahmen notwendig seien. «Cybersicherheit ist eine unserer Top-Prioritäten», erklärte Nestlé weiter.
Kritik wegen Russland
Hackergruppen hatten zum Sturm auf Nestlé geblasen, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den weltgrössten Nahrungsmittelkonzern dafür kritisiert hatte, Russland nicht zu verlassen. Nestlé hat laut eigenen Angaben alle Importe und Exporte aus Russland gestoppt, ausser bei lebenswichtigen Produkten.
Rund um den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine melden Hackergruppen immer wieder Erfolge bei Cyberattacken. Nicht immer handelt es sich dabei aber auch um tatsächliche Attacken. Oft werden auch lediglich bereits öffentliche zugängliche Daten online gestellt.