Nestlé Frankreich mit zwei neuen Klagen in Pizza-Affäre eingedeckt

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Frankreich,

Gegen die französische Nestlé-Tochter wurden zwei weitere Klagen eingereicht. Diese stehen im Zusammenhang mit der Pizza-Affäre.

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Schon in den 1970er-Jahren machte Nestlé mit Babynahrung einschlägige Erfahrungen. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Im März 2022 kam es in Frankreich zu dutzenden schweren Vergiftungen durch Coli-Bakterien.
  • Nestlé rief daraufhin seine Pizzas zurück.
  • Nun wurden zwei weitere Klagen eingereicht.

In der Affäre um mit Kolibakterien verseuchten Pizzen sind gegen Nestlé in Frankreich zwei weitere Klagen eingereicht worden. Die dortige Nestlé-Tochter weist alle Anschuldigungen zurück.

Die Klagen beziehen sich auf Gefährdung des Lebens anderer durch Unvorsichtigkeit, Fahrlässigkeit oder Verstoss gegen die Vorsichts- oder Sicherheitspflicht, die gesetzlich oder durch Reglemente vorgeschrieben sind.

Dies sagte die Klägeranwältin Nathalie Goutaland am Freitag der Nachrichtenagentur AWP, nachdem zuerst der Sender «Franceinfo» darüber berichtet hatte. Weitere Vorwürfe sind eine «schwerwiegende Täuschung» und das Fehlen von Gesundheitszulassungen, wobei alle drei Punkte zusammenhängen würden, hiess es.

Dutzende Vergiftungen durch Coli-Bakterien

Die zwei Klagen seien per Einschreiben an die Abteilung für öffentliche Gesundheit der Pariser Staatsanwaltschaft geschickt worden, da es sich um neue Hinweise handle, die man festgestellt habe, sagte Rechtsanwältin Goutaland weiter. Zudem habe man den zuständigen Untersuchungsrichter mit einem Schreiben informiert.

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Nestlé sieht sich in Frankreich einer Klage zu verunreinigten Pizzen ausgesetzt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Verfahren richte sich gegen die Nestlé-Tochter «Société de produits alimentaires de Caudry (SPAC)», welche die Lebensmittelfabrik betreibt und dafür eine Zulassung hätte besitzen müssen, sowie gegen Nestlé Frankreich, erklärte die Anwältin.

Der Fall reicht rund ein Jahr zurück. Im März 2022 hatte Nestlé seine Pizzas zurückgerufen und die beiden Produktionslinien der Buitoni-Pizzafabrik Buitoni in Caudry (Nord) geschlossen, nachdem es dort zu dutzenden schweren Vergiftungen durch Escherichia Coli-Bakterien gekommen war. Auch der Tod von zwei Kindern durch Nierenversagen wurden mit dem Konsum der Produkte in Zusammenhang gebracht.

Nestlé hat sich bereits entschuldigt

Nestlé selbst hatte sich gegen die Vorwürfe gewehrt. Man habe trotz durchschnittlich mehr als 10'000 Kontrollen pro Woche die Bakterien nicht entdeckt, hiess es. Unmittelbar nachdem die Verunreinigung aber bekannt geworden sei, habe man alle Pizzas aus den Regalen genommen, die Lieferungen gestoppt und die Produktion eingestellt.

Der Nestlé-Frankreich-Chef Christophe Cornu hatte sich bereits im Sommer für die Vorkommnisse entschuldigt und damals angegeben, dass ein Fonds zur Unterstützung der Opfer eingerichtet worden sei.

Mitte Dezember durfte Nestlé die Produktion in der Fabrik in Caudry teilweise wieder aufnehmen – allerdings nur auf der Produktionslinie, auf der Pizzas mit vorgekochtem Teig hergestellt werden. Die Linie, auf der rohe Pizzas produziert werden und auf der die Verunreinigung passiert sein dürfte, ist nach wie vor stillgelegt.

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