Nestlé wird auch 2023 weiter an der Preisschraube drehen

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Vevey,

Nachdem Nestlé im Jahr 2022 bereits kräftig die Preise erhöht hat, geht es im laufenden Jahr nahtlos mit Preiserhöhungen weiter. «Weitere Preismassnahmen sind erforderlich, um einen Teil des durch die Inflation entstandenen Schadens zu beheben», sagte Firmenchef Mark Schneider an einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Nestlé
Nestlé ist stark gewachsen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor allem in Ländern wie den USA oder Grossbritannien grassiere die Inflation noch stark, während sie sich in anderen Märkten, wie etwa in China oder Kontinentaleuropa, langsam wieder etwas abschwäche.

«Wir werden unser Preisverhalten natürlich an die Auswirkungen der Inflation anpassen», so Schneider. Sprich: Wo die Preise steigen, wird auch Nestlé seine Preise anpassen.

Im vergangenen Jahr erhöhte Nestlé die Preise um 8,2 Prozent. In welcher Höhe sich Aufschläge im laufenden Jahr bewegen dürften, wollte Schneider allerdings nicht beziffern. Dies sei auch gar nicht möglich, da man nicht genau voraussehen könne, wie sich die Inflation entwickeln werde, betonte der CEO.

Auch über die Verhandlungen mit den Supermärkten schwieg Schneider. «Diese Verhandlungen bleiben am besten zwischen den uns und unseren Retail-Partnern». Die Verhandlungen zwischen Lieferanten wie Nestlé und Detailhändlern sind bekanntlich sehr hart und es ist in jüngster Zeit immer wieder vorgekommen, dass Händler die Produkte gewisser Lieferanten aus dem Sortiment gekickt haben, weil diese höhere Preise durchsetzen wollten. «Man sieht das auf der ganzen Welt: In einer Zeit noch nie dagewesener Inflation ist das Verhältnis zwischen Herstellern und Lieferanten kein einfaches», so Schneider.

Nestlé versuche, die Konsumenten so wenig wie möglich mit steigenden Kosten zu belasten. «Wir haben vergangenes Jahr etwa eine Milliarde durch Projekte gespart, die die Preise tief halten sollten», sagte er. So habe man den Konsumentinnen und Konsumenten Preiserhöhungen in dieser Höhe erspart.

Zu den Massnahmen gehören unter anderem auch Verpackungsänderungen. Wenn die Verpackungen kleiner werden bei gleichem Preis, wird das als «Shrinkflation» bezeichnet. Doch Schneider verteidigte das Vorgehen: «Wir sind sehr transparent, was die Menge des Inhalts und den Preis betrifft», sagte er.

Und ausserdem habe die Änderung von Verpackungen teils auch praktische Gründe, etwa, dass man durch kleinere Portionen Food Waste vermeiden wolle oder gesündere Portionengrössen anbieten wolle. «Aber im Angesicht der Inflation kommt es auch vor, dass wir sogenanntes 'Target Pricing' betreiben», sagte er. Das heisst, dass Portionen verkleinert werden, damit ein gewisser Maximalpreis pro Packung nicht überschritten wird. «Aber solange man sehr offen damit umgeht und transparent zeigt, was in der Packung enthalten ist, sollte man diesen negativen Einfluss der Inflation nicht überbetonen», meinte Schneider.

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