Novartis

Novartis erleidet weitere Schlappe im Gilenya-Patentstreit

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Basel,

Der Supreme Court der USA hat einen Antrag von Novartis abgelehnt, mit dem der Wettbewerb für sein MS-Medikament Gilenya vorerst hätte blockiert werden sollen.

Novartis
Erneute Niederlage im Patentstreit für Novartis. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Weg ist frei, Generika-Versionen des Medikaments auf den Markt zu bringen.
  • Der Patentstreit reicht bereits mehrere Jahre zurück.

Der Pharmakonzern Novartis hat eine weitere Schlappe in seinem Kampf um ein wichtiges Patent erlitten. Der Oberste Gerichtshof der USA hat einen Antrag von Novartis abgelehnt, mit dem der Wettbewerb für sein Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya vorerst hätte blockiert werden sollen.

Novartis hatte zuvor beantragt, den Wettbewerb zu blockieren, solange die obersten Richter prüfen, ob sie die Berufung des Unternehmens anhören sollen. Eine entsprechende frühere Anordnung hob das oberste Gericht nun auf, wie aus den entsprechenden Gerichtsdokumenten hervorgeht. Damit ist der Weg für Wettbewerber frei, Generika-Versionen des Mittels auf den Markt zu bringen.

Novartis hatte Ende September angekündigt, eine frühere Entscheidung des «U.S. Court of Appeals for the Federal Circuit» (CAFC) beim Obersten Gerichtshof der USA überprüfen lassen zu wollen.

Patentstreit reicht bereits mehrere Jahre zurück

Dies bestätigt der Konzern auch in einer aktuellen Stellungnahme, die der Nachrichtenagentur AWP vorliegt. «Novartis wird die Gültigkeit des Gilenya-Patents weiterhin energisch verteidigen und plant, beim Obersten Gerichtshof der USA eine Petition zur Überprüfung der Entscheidung des Federal Circuit einzureichen,» heisst es darin.

Der Patentstreit reicht bereits mehrere Jahre zurück. Im August 2020 hatte das US-Bezirksgericht in Delaware das Novartis-Patent noch bestätigt. Gegen den Mitbewerber HEC Pharma, der eine generische Version des Kassenschlagers auf den Markt bringen wollte, wurde eine dauerhafte einstweilige Verfügung bis Dezember 2027 erlassen. Eine Beschwerde von HEC Pharma Anfang 2022 schmetterte das CAFC ab.

Kehrtwende folgte Mitte Juni

Mitte Juni folgte aber die Kehrtwende. Das CAFC entschied gegen Novartis und stiess damit sein eigenes früheres Urteil um. Sollten generische Versionen von Gilenya in den USA auf den Markt kommen, rechnet Novartis für das Geschäftsjahr 2022 mit einer Umsatzeinbusse von 0,3 Milliarden US-Dollar, wie der Konzern bereits im September angekündigt hatte.

Wie aus früheren Gerichtsdokumenten hervorgeht, könnte Novartis mit bis zu 20 Generikakonkurrenten für das Medikament konfrontiert werden.

Der Blockbuster Gilenya hatte Novartis in den besten Jahren mehr als 3 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr in die Kassen gespült, 2021 waren es noch 2,8 Milliarden. Der Patentschutz für den Wirkstoff von Gilenya ist bereits seit Längerem abgelaufen.

Kommentare

Weiterlesen

Novartis
3 Interaktionen
Novartis Logo Medikament
2 Interaktionen

Mehr Novartis