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Novartis kommt Rechtsstreit um bestochene Ärzte teuer zu stehen

Keystone-SDA
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Basel,

Novartis hat ein dunkles Kapitel seiner Firmengeschichte abgeschlossen. Es ging um den Vorwurf der Bestechung von Ärzten in den USA in früheren Jahren. Der Pharmakonzern gelobt Besserung.

Novartis schliesst teuren Vergleich in den USA (Symbolbild)
Novartis schliesst teuren Vergleich in den USA (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Novartis hat sich jetzt in zwei Vergleichen aussergerichtlich auf die Zahlung von insgesamt 730 Millionen US-Dollar geeinigt, teilte das Unternehmen in der Nacht auf Donnerstag mit.

678 Millionen Dollar werden wegen Bestechung fällig und 51,25 Millionen wegen der Übernahme von Kostenbeteiligungen für Medikamente.

Novartis legt damit seit Jahren laufende Rechtsstreitigkeiten über angeblich fragwürdige Geschäftspraktiken in den Jahren zwischen 2002 und 2011 beziehungsweise 2010 und 2014 bei. Der Konzern übernimmt die Verantwortung für zahlreiche Anschuldigungen und verpflichtet sich, seine Veranstaltungen zurückzufahren.

Konkret soll Novartis zehntausende Anlässe mit Ärzten organisiert haben, die angeblich der Weiterbildung dienten. Dabei soll der Konzern hohe Rednerhonorare gezahlt und teure Essen spendiert haben. Im Gegenzug sollen die Mediziner verstärkt Novartis-Medikamente unter anderem gegen Bluthochdruck und Diabetes verschrieben haben, deren Kosten dann staatliche Krankenversicherungen getragen hätten.

Wie Novartis in einer Stellungnahme weiter schreibt, «stellen diese Entwicklungen zusammen einen wichtigen Meilenstein in den Bemühungen des Unternehmens dar, alle Altlasten zu lösen, die Compliance-Fokussierung des Unternehmens unter der Leitung von Vas Narasimhan zu verstärken und Vertrauen in der Gesellschaft aufzubauen.»

Novartis sei «heute ein anderes Unternehmen als früher, und CEO Narasimhan und die Geschäftsleitung haben klar zum Ausdruck gebracht, dass das Unternehmen seine Werte niemals für den kommerziellen Erfolg opfern wird,» heisst es darin weiter.

Neben den Zahlung hat sich Novartis zudem mit dem Office of Inspector General (OIG) des US-Gesundheitsministeriums auf neue Verpflichtungen zur Unternehmensintegrität geeinigt. Damit werde die Art und Weise geändert, wie das Unternehmen Lehrprogramme in den USA durchführt.

Novartis werde die «zwingend notwendigen» Programme für die Ärzte zu neuen Produkten neu nur noch als Webinar durchführen. So könne es gar nicht erst zu Bestechungen kommen.

Die Börse reagiert kaum auf die News. Novartis-Aktien werden zwar mit einem Abschlag von 0,8 Prozent gehandelt, die Konkurrenz-Papiere von Roche sinken aber im gleichen Ausmass. Es handelt sich also um Verkäufe, die den ganzen Sektor ergreifen. Was die Börsianer dabei beruhigt: Novartis hatte Rückstellungen für den Vergleich bereits früher gebildet.

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