Ökonomen senken ihre Wachstumserwartungen für die Schweizer Wirtschaft in diesem Jahr. Die von der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich vierteljährlich befragten Experten rechnen vor allem bei den Investitionen mit einer deutlichen Eintrübung.
Die Prognosen für das Wachstum von Ausrüstungs- und Bauinvestitionen haben sich deutlich eingetrübt. (Symbolbild)
Die Prognosen für das Wachstum von Ausrüstungs- und Bauinvestitionen haben sich deutlich eingetrübt. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/STEFFEN SCHMIDT

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Konjunkturexperten erwarten für 2019 in der Schweiz neu einen Zuwachs des Bruttoinlandproduktes (BIP) in Höhe von 1,0 Prozent, wie die KOF am Dienstag mitteilte.
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Bei der letzten Umfrage im Juni hatten sie noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent gerechnet.

Pessimistischer gestimmt sind die von der KOF befragten Ökonomen vor allem mit Blick auf die Entwicklung der Ausrüstungs- und Bauinvestitionen. Diese wurden deutlich nach unten revidiert. Sie gehen nun von einer Zunahme der Ausrüstungsinvestitionen im laufenden Jahr von 0,8 Prozent aus und haben damit die bisherigen Prognosen um 0,7 Prozentpunkte gesenkt. Auch für die realen Exporte erwarten die Prognostiker einen schwächeren Anstieg als im Juni.

Für das Jahr 2020 gehen die Ökonomen nach wie vor von einer leichten konjunkturellen Beschleunigung aus. Die BIP-Prognose senken sie aber um 0,2 Prozentpunkte auf plus 1,3 Prozent. Die Prognose für die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt für 2019 bei 2,4 Prozent und für das Folgejahr bei 2,5 Prozent.

Langfristig für die kommenden fünf Jahre sollte die Wirtschaftsleistung in der Schweiz gemäss dem KOF-Konsensus im Durchschnitt um jährlich 1,4 Prozent (Juni-Umfrage: 1,6%) anziehen. Die erwartete Arbeitslosenquote liegt dabei mit 2,8 aber unter den im Juni prognostizierten 3,0 Prozent.

Kurz- bis mittelfristig muss sich die Schweizer Wirtschaft den Konjunkturexperten zufolge auf einen weiterhin starken Franken gefasst machen. So sehen sie den Euro-Franken-Wechselkurs in den nächsten drei Monaten bei 1,09 Franken, im Juni hatten sie mit einem Kurs von 1,13 Franken gerechnet. In den kommenden zwölf Monaten erwarten die Ökonomen einen Kurs von 1,10 nach zuvor 1,14 Franken pro Euro. Auch gegenüber dem US-Dollar dürfte sich der Franken stärker entwickeln.

An der Umfrage nahmen laut den Angaben 17 Ökonomen teil.

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