Pharmakonzern Biotest schafft 300 neue Jobs nach Übernahme

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Deutschland,

Der deutsche Pharmakonzern Biotest hat mit dem neuen Investor aus China neue Mittel zu wachsen.

Ein Standort von Biotest.
Biotest wächst mit seinem neuen Investor. - Biotest

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch den Investor Creat erhält der Pharmakonzern Biotest neuen finanziellen Spielraum.
  • Dieser wird für 300 neue Stellen genutzt.

Der deutsche Pharmakonzern Biotest will die Zahl seiner Mitarbeiter kräftig steigern. Am Hauptsitz in Dreieich nahe Frankfurt (D) werde in den nächsten zwei Jahren eine neue Produktionsanlage für Medikamente aus Blutplasma fertiggestellt und so die Kapazität verdoppelt, sagte Vorstandschef Bernhard Ehmer der Deutschen Presse-Agentur.

«Biotest investiert dafür rund 300 Millionen Euro (340 Millionen Franken) und sieht vor, insgesamt rund 300 neue Mitarbeiter einzustellen.» Ein Drittel davon habe bereits die Arbeit aufgenommen.

Ein Angestellter von Biotest in einer Abfüllstrasse
Der deutsche Pharmakonzern Biotest will die Zahl seiner Mitarbeiter kräftig steigern. - dpa

Das Unternehmen mit mehr als 1600 Beschäftigten weltweit wurde 2018 vom chinesischen Investor Creat mehrheitlich übernommen. Mit einem Firmenwert von 1,3 Milliarden Euro (1,47 Milliarden Franken ) war es einer der grössten Firmenkäufe durch Chinesen in Deutschland.

«Mit Hilfe von Creat konnten alle Kredite von Biotest abgelöst werden, was dem Unternehmen neuen Spielraum gibt», sagte Ehmer. Mit dem neuen Grossaktionär aus China habe man ein «vertrauensvolles Verhältnis».

Biotest entwickelt aus Blutplasma-Spenden Arzneien, die etwa bei Blutgerinnungsstörungen zum Einsatz kommen. Patienten mit dieser Krankheit können Blutungen nicht stillen und geraten selbst bei kleinen Verletzungen in Gefahr. Im Extremfall können sie sogar verbluten. Solchen Patienten bietet Biotest Injektionen mit Gerinnungsfaktoren.

Zwei Mitarbeitende von Biotest bei der Plasmafraktionierung.
Zwei Mitarbeitende von Biotest bei der Plasmafraktionierung. - Biotest

Andere Mittel bekämpfen schwere Schwächen des Immunsystems oder werden in der Notfallmedizin gebraucht. Zusammen mit Partnern verarbeitet Biotest jährlich bis zu 1,3 Millionen Liter Blutplasma und erzielte 2017 rund 378 Millionen Euro (430 Millionen Franken) Umsatz.

Der Plasma-Markt wachse weltweit etwa um acht Prozent pro Jahr, sagte Ehmer. Mit der neuen Produktion steige auch die Effizienz im Biotest-Betrieb. «Gewinnen wir bisher aus einem Liter Blutplasma drei Produkte, werden es künftig fünf sein.» Jedoch sei es nicht einfach, für den Stellenaufbau Fachkräfte wie Chemikanten zu finden.

Zudem ist Blutplasma schwer zu bekommen: Spenden gegen eine Aufwandsentschädigung sind in Europa nur in Deutschland, Österreich, Ungarn und Tschechien erlaubt. Danach dauert die Verarbeitung bei Biotest neun Monate.

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